Trip nach Kanada

Fotograf: niesi.
Fotograf: niesi.

Schon lange hatten wir unseren Trip nach Kanada und in die USA geplant. Nach den Herbsthajks in Irland 2006 und Schweden 2007 sollte es diesmal für die Pfadis des Stammes „Kardinal von Galen“ aus Weitmar-Mark in die USA und nach Kanada gehen.

Im Frühjahr hatte ich dann auch alles gebucht. 16 Leute auf Ryanairflüge von Weeze nach London und zurück, sowie auf Zoom Airlines-Flüge von London nach Toronto und von New York zurück nach London. Ende August dann der Schock: Zoom Airlines war pleite. Unser Geld weg? Der Hajk vor dem Start schon am Ende? Glück gehabt: Unsere Kreditkartenfirma bzw. meine Bank erstattete uns den gesamten Flugpreis und so konnte umgebucht werden.

Los ging es dann am 29. September, dem ersten Montag der Herbstferien, in unserem Gruppenraum. Über Bochum Hbf, Duisburg und Krefeld fuhren wir zum Flughafen Weeze und nahmen von dort aus den abendlichen Ryanair-Flug nach London Stansted. Es folgte eine Nacht am Flughafen Stansted, ein Ort, an dem wir schon in den letzten Jahren zwei Mal übernachtet hatten. Weiter ging es dann nach Central London, wo sich unsere Gruppe teilen musste, da wir nicht mehr alle zu einem vernünftigen Tarif in ein Flugzeug gekommen waren. So flogen die einen von Gatwick aus über Detroit nach Newark. Die anderen durften sich das neue Terminal 5 in Heathrow anschauen und dann mit British Airways direkt nach Newark durchstarten. Nach einem angenehmen Flug landeten wir gegen 21 Uhr in Newark und trafen den Rest der Gruppe wieder. Gemeinsam ging es direkt weiter per Bus und U-Bahn zum Flughafen JFK. Eine weitere Nacht verbrachten wir dort, bevor es mit JetBlue nach Buffalo ging. Vom Flughafen in Buffalo nahmen wir dann den Megabus.com nach Toronto.

Am Fuße der Freiheitsstatue. Foto: niesi.
Am Fuße der Freiheitsstatue. Foto: niesi.

Nach etwa 55 Stunden waren wir endlich an unserem Ziel angekommen. Mit Zoom Airlines wäre das sicherlich etwas schneller gegangen, aber besser so als gar nicht. Wir liefen nun zu unserem Hostel und bezogen die Zimmer. Doch schnell stellte sich heraus: Dort können wir nicht bleiben, denn die Hygiene im Hostel war mehr als mangelhaft: Blut an den Wänden, Dreck überall, die „Küche“ völlig versifft. Als ich die Angestellte zur Rede stellte, erklärte sie mir, dass sie noch keine Zeit zum Putzen hatte. Im Klartext: Man hatte uns in die Räume gelassen, ohne sie vorher zu putzen. Nach mehreren Telefongesprächen mit dem „Chef“ hatte ich endlich erreichen können, dass wir unser Geld wiederbekamen. Nun waren wir gegen 23 Uhr abends – und nach über 55 Stunden Reisen – ohne Unterkunft. Nach 2 weiteren Stunden waren wir dann aber im Travellodge-Hotel eingecheckt, unsere Kasse total überzogen, aber trotzdem zufrieden. Da wir im weiteren Verlauf der Reise noch einiges sparten, war irgendwann die Kasse auch wieder in Ordnung.

Den nächsten Tag verbrachten wir damit, uns Toronto anzuschauen. Vor allem der CN-Tower mit der höchsten Aussichtsplattform der Welt, hat es allen sehr angetan. Ganz Mutige (und das waren eigentlich alle) haben sich gemütlich auf den Glasboden gesetzt oder auch gelegt und konnten so die Aussicht noch besser bewundern. Natürlich wurde auch der Rest der Stadt und die nahe gelegenen Inseln angeschaut, wobei eine Gruppe, die auf der Insel war, zunächst nicht mehr zurück kam, da plötzlich ein Sturm aufzog und die Boote nicht mehr fuhren. Nach ein paar Stunden waren sie dann aber doch wieder da.

Da wir so lange für unsere Reise gebraucht hatten, blieb uns in Toronto nur dieser eine Tag

Fotograf: niesi.
Fotograf: niesi.

und es ging für alle weiter zu den Niagara-Falls. Schon am ersten Abend begrüßte man uns dort mit einem schönen Feuerwerk. Den nächsten Tag verbrachten wir dort, um uns den Fällen ein bisschen mehr zu nähern und fuhren mit den Booten der „Maid of the Mist.“ Am Nachmittag erwanderten wir dann die Fälle noch von allen Richtungen (Kanada/USA) und konnten uns diese tollen Naturwunder aus nächster Nähe ansehen. Am nächsten Tag ging es dann schon wieder weiter. Wir erreichten nachmittags Depew, den Amtrak-Bahnhof in Richtung New York City, südlich von Buffalo. Dort wurde auch die Nacht verbracht, bevor es weiter nach New York City ging. Die Unterkunft für NYC lag in Long Island. Es war ein wunderschön gelegener Pfadfinderzeltplatz, der ganz vergessen machte, dass wir in der Nähe der Großstadt waren. Die letzten Tage wurden mit Sightseeing in New York City verbracht.

Doch auch zwei pfadfinderische Highlights gab es noch:

Zunächst mal haben sechs Pfadis ihr Versprechen (Aufnahme in die Gruppe) direkt an der Freiheitsstatue abgelegt. Am letzten Abend haben wir dann noch eine tolle Runde am Lagerfeuer mit Singen etc. verbracht, bis jemand anmerkte, dass es doch schon 4 Uhr sei und er jetzt müde ist und ins Bett gehe. Ein wirklich schöner Abschlussabend ging somit vorbei.

Fotograf: niesi.
Fotograf: niesi.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zurück zum Flughafen JFK und über London flogen wir dann wieder nach Weeze, wo am Samstag Abend, den 11.Oktober unser Hajk mit dem Abholen der Eltern beendet war.

Alles in Allem eine super-geniale, wenn auch außergewöhnlich Pfadfinderfahrt, die allen Teilnehmern einen riesen Spaß gemacht, die Gruppe zusammengeschweißt und uns einige unvergessliche Erlebnisse beschert hat.

Christian Nieswandt (niesi)

Alle Fotos und Berichte gibt es auf www.pfadihike.de

Infokasten:

Kanada ist mit einer Fläche von 9.984.670 Quadratkilometern nach Russland das zweitgrößte Land der Erde und fast so groß wie Europa. Der einzige unabhängige und durch eine Landgrenze verbundene Nachbar sind die Vereinigten Staaten von Amerika im Süden und im Nordwesten. Riesige Naturgebiete, vor allem in den Tundra- und Bergregionen, bedecken den Großteil Kanadas. 98,5 % aller Einwohner sprechen Englisch oder Französisch. Für Kanada besteht derzeit kein landesspezifischer Sicherheitshinweis des Auswärtigen Landes. Zum Einreisen benötigt man einen gültigen Reisepass. Näheres zu den Einreisebestimmung unter www.cic.gc.ca/english/visit/index.asp. Allgemeine Reiseinformationen unter https://kanada.com/. Ein guter Reiseführer ist natürlich jener von Lonely Planet und speziell für den Ostkanada das das Taschenbuch von Leonie Senne „Kanada-Osten. Reise-Handbuch“ aus dem Iwanowski Reisebuchverlag, Dormagen mit der ISBN: 3923975406 für 25,95 €. Direktflüge bieten Air Canada, British Airways oder Lufthansa von Frankfurt nach Toronto und Retour ab 950 €

Quelle: scouting 04-08

 

 


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