Anbändeleien zwischen HJ und Baden-Powell?

Als die Nachrichtenagentur AFP und die Zeitungen „Welt“, „Süddeutsche“ und „Rheinische Post“ im März auf Grundlagen von offengelegten Geheimdienstakten des MI 5 die Information verbreiteten, dass der Gründer der Pfadfinder Baden-Powell im November 1937 den Nationalsozialisten und späteren Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop, der zu dem Zeitpunkt Botschafter in London war, traf, um mit diesem über eine engere Zusammenarbeit der Pfadfinderbewegung mit der Hitler-Jugend (HJ) zu sprechen, war die Aufregung nicht nur bei den deutschen Pfadfinder – Ringverbänden groß. Dem Treffen soll sich dann auch eines mit dem HJ-Führer Hartmann Lauterbacher angeschlossen haben. Dokumente, deren Echtheit jedoch noch zweifelhaft ist, sollen zudem belegen, dass Baden-Powell „dankbar“ für das Treffen mit den Männern gewesen sei. Auch zu einem Treffen mit Hitler persönlich sei er gemäß dieser Dokumente gegenüber aufgeschlossen gewesen, um zu einem „besseren Verständnis“ zwischen beiden Nationen beizutragen. Die Ringverbände reagierten schnell und wiesen die unterstellte Sympathie der damaligen Pfadfinder für die Hitlerjugend zurück. Zwar habe es mehrmalige Versuche durch die HJ-Führung gegeben, Kontakte zu der Pfadfinderorganisation herzustellen, diese seien aber an der Ablehnung der Pfadfinder und ihres Internationalen Büros gescheitert.

Quelle: scouting 02-10


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