Kapellenaufbau_Teil_3_001

Die Kapelle wird echt schräg

Eigenleistung erfordert Zeit: Mit Fertigstellung der Pfadfinder-Kapelle am Pfadfinderplatz der DPSG am Eulenspiegel in Rüthen (Sauerland) wird nicht vor Herbst nächsten Jahres gerechnet. Konturen nimmt das Projekt aber schon jetzt an – und zwar schräge.

Abgesehen von dem Eingangsbereich ist keine Wand gerade, drei verschobenen Würfeln gleich. Eine Herausforderung nennt das der Chef der ausführenden Zimmerei. Erstellt wird das Gotteshaus vom Prinzip her aus vorproduzierten Holz-Puzzleteilen. Durch unterschiedliche Lattungen werden die verschiedenen Räume abwechslungsreich gestaltet, obgleich sie alle aus dem gleichen Holz (Lärche) „geschnitzt“ sind. Große Fenster ermöglichen aus dem Altarraum freie Sicht über Rüthen. Die Planungen zu diesem Projekt laufen bereits seit einigen Jahren, doch erst im November konnte das Fundament gegossen werden. Jetzt steht auch der Rohbau und die gemeinschaftlichen Planungen der Pfadfinder für die Innengestaltung laufen kräftig an. Die „Kapelle Kunterbunt“ soll schließlich ein Gotteshaus von und für alle werden.

Quelle: WAZ 16.07.2014
Bildnachweis: DPSG Paderborn

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16.07.2014 | 08:00 Uhr
Pfadfinder-Kapelle „echt schräg“
Keine gerade Wand: Der Kapellenbau gleicht drei gegeneinander verdrehten Würfeln. Im Vordergrund wird noch der Altarraum errichtet, im Hintergrund ist der 150 Quadratmeter große Versammlungsraum zu sehen.Foto: Armin Obalski

Rüthen. „Echt schräg“ ist die Kapelle am Diözesanzentrum der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Erzbistum Paderborn am Eulenspiegel. Dies beschreibt nicht das Projekt an sich, sondern die Bauweise. Bis auf die Eingangsfront ist nicht eine Wand gerade. „Das ist schon eine echte Herausforderung“, sagt Franz-Josef Hüske, Chef des ausführenden Zimmereibetriebes. Am Dienstag hat der Aufbau der Kapelle begonnen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Teile „auf dem kleinen Dienstweg“ angeliefert werden können.
Geben den Blick auf Rüthen frei: Die beiden großen Fenster des Versammlungsraumes.Foto: Armin Obalski

„Die Kapelle liegt in ihren Einzelteilen als Puzzle in der Halle“, berichtet Jörg Gastel, Mitarbeiter im Arbeitskreis Kapellenbau des Pfadfinder-Diözesanverbandes.

Gemeint ist die Halle der Zimmerei Hüske im Industriegebiet Hankerfeld. Und von dort aus werden die bis zu zwei Tonnen schweren Wände über Feldwege hinauf zum Eulenspiegel transportiert und per Kran aufgerichtet. „So sparen wir uns Straßensperrungen und ähnliches“, freut sich Gastel über die optimale Lösung, die sich nach der Ausschreibung, an der sich auch gar nicht viele Anbieter beteiligt hätten, ergab.

Im vergangenen November war der Grundstein für den Kapellenbau gelegt worden, dessen Vorgeschichte allerdings schon einige Jahre weiter zurückreicht. Anschließend war durch die Rüthener Firma Rebbert die Bodenplatte und anschließend bis in die letzten Tage hinein die Aufkantung gegossen worden, auf denen die Holzwände ruhen. Diese sind in Holzrahmenbauweise gefertigt, mit der Besonderheit, dass bis auf besagte Ausnahme alle Wände irgendwo schräg sind. Dies ist der besonderen Konstruktion der Kapelle geschuldet, die im Kern aus drei verschobenen Würfeln besteht, wobei einer den anderen hält. „So einen Auftrag hatten wir bisher noch nicht“, so Franz-Josef Hüske. Mit dem Zollstock nahm er Maß – und war mit dem Ergebnis außerordentlich zufrieden.

Nur ein Stahlträger wird, „um sicher zu gehen aus statischen Gründen verbaut“, betont Jörg Gastel. Stolz ist er auf den ökologischen Aspekt, werde doch bei dem Kapellbau ein Dämmwert erreicht, der dem Standard von Niederenergiehäusern entspreche.
Bis zu acht Meter hoch

Am Dienstag aufgestellt wurden die (senkrechte) Wand des Eingangsraumes in der Tür und Fenster ein Kreuz bilden sowie die Wände des großen Versammlungsraumes mit einer Grundfläche von 150 Quadratmetern. In den kommenden Tagen folgt der Aufbau des sakralen Herzens der Kapelle, des 50 Quadratmeter großen Altarraumes, der in besonderer Hinsicht herausragend ist: Mit acht Metern an seiner höchsten Spitze überragt dieser Bauteil die anderen um drei Meter. Mit dem Versammlungsraum zusammen kann er durch flexible Wände zu einem großen Gottesdienstraum vereint werden.

Auch wenn sie alle mit Lärchenholz verkleidet werden, unterscheiden sich die drei Bauteile trotzdem in ihrer Fassadengestaltung. Der Versammlungsraum erhält eine Quer-, der Altarraum eine Längslattung, während der Eingangsraum mit Schindeln verkleidet wird. „So ergeben sich drei unterschiedliche optische Eindrücke.“

Auch wenn es gerade Schlag auf Schlag geht, rechnet Gastel mit der Fertigstellung des Bauwerkes erst im Herbst kommenden Jahres. Dies hat zwei Gründe: Zum einen den finanziellen, müssen die kalkulierten Kosten von 590 000 Euro doch gestemmt werden, auch wenn das Erzbistum einen Großteil trägt. Zum anderen aber einen – wichtigeren – konzeptionellen: Wie schon der Arbeitstitel „Kapelle kunterbunt“ andeutet, soll der Bau der Kapelle die Vielfalt der Pfadfindergruppen widerspiegeln. Möglichst viele Arbeiten sollen in Eigenleistung erbracht werden.
Bislang zwei Arbeitseinsätze

Zwei Arbeitseinsätze hat es in den vergangenen Wochen zur Vorbereitung des Geländes und zum Verlegen von Versorgungsleitungen gegeben. „Uns ist wichtig, dass sich möglichst viele ehrenamtlich für den Kapellenbau engagieren“, sagt DPSG-Diözesanvorsitzende Anna Werner. Doch dies braucht Zeit. Miteingebunden wurden sie unter anderem auch bei Gestaltungsvorschlägen für die Fensterbänder im Altarraum. Dieser bezieht sein Licht vor allem aber aus einem großen Dachfenster, während zwei große Panoramafenster im Versammlungsraum den Blick auf Rüthen freigeben, sobald die Bäume davor beschnitten wurden.

Pfadfinder-Kapelle „echt schräg“ | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
https://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-soest-lippstadt-moehnesee-und-ruethen/pfadfinder-kapelle-echt-schraeg-id9600131.html#plx558782281

apellenbau
Pfadfinder-Kapelle „echt schräg“
16.07.2014 | 08:00 Uhr
Pfadfinder-Kapelle „echt schräg“
Keine gerade Wand: Der Kapellenbau gleicht drei gegeneinander verdrehten Würfeln. Im Vordergrund wird noch der Altarraum errichtet, im Hintergrund ist der 150 Quadratmeter große Versammlungsraum zu sehen.Foto: Armin Obalski

Rüthen. „Echt schräg“ ist die Kapelle am Diözesanzentrum der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Erzbistum Paderborn am Eulenspiegel. Dies beschreibt nicht das Projekt an sich, sondern die Bauweise. Bis auf die Eingangsfront ist nicht eine Wand gerade. „Das ist schon eine echte Herausforderung“, sagt Franz-Josef Hüske, Chef des ausführenden Zimmereibetriebes. Am Dienstag hat der Aufbau der Kapelle begonnen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Teile „auf dem kleinen Dienstweg“ angeliefert werden können.
Geben den Blick auf Rüthen frei: Die beiden großen Fenster des Versammlungsraumes.Foto: Armin Obalski

„Die Kapelle liegt in ihren Einzelteilen als Puzzle in der Halle“, berichtet Jörg Gastel, Mitarbeiter im Arbeitskreis Kapellenbau des Pfadfinder-Diözesanverbandes.

Gemeint ist die Halle der Zimmerei Hüske im Industriegebiet Hankerfeld. Und von dort aus werden die bis zu zwei Tonnen schweren Wände über Feldwege hinauf zum Eulenspiegel transportiert und per Kran aufgerichtet. „So sparen wir uns Straßensperrungen und ähnliches“, freut sich Gastel über die optimale Lösung, die sich nach der Ausschreibung, an der sich auch gar nicht viele Anbieter beteiligt hätten, ergab.

Im vergangenen November war der Grundstein für den Kapellenbau gelegt worden, dessen Vorgeschichte allerdings schon einige Jahre weiter zurückreicht. Anschließend war durch die Rüthener Firma Rebbert die Bodenplatte und anschließend bis in die letzten Tage hinein die Aufkantung gegossen worden, auf denen die Holzwände ruhen. Diese sind in Holzrahmenbauweise gefertigt, mit der Besonderheit, dass bis auf besagte Ausnahme alle Wände irgendwo schräg sind. Dies ist der besonderen Konstruktion der Kapelle geschuldet, die im Kern aus drei verschobenen Würfeln besteht, wobei einer den anderen hält. „So einen Auftrag hatten wir bisher noch nicht“, so Franz-Josef Hüske. Mit dem Zollstock nahm er Maß – und war mit dem Ergebnis außerordentlich zufrieden.

Nur ein Stahlträger wird, „um sicher zu gehen aus statischen Gründen verbaut“, betont Jörg Gastel. Stolz ist er auf den ökologischen Aspekt, werde doch bei dem Kapellbau ein Dämmwert erreicht, der dem Standard von Niederenergiehäusern entspreche.
Bis zu acht Meter hoch

Am Dienstag aufgestellt wurden die (senkrechte) Wand des Eingangsraumes in der Tür und Fenster ein Kreuz bilden sowie die Wände des großen Versammlungsraumes mit einer Grundfläche von 150 Quadratmetern. In den kommenden Tagen folgt der Aufbau des sakralen Herzens der Kapelle, des 50 Quadratmeter großen Altarraumes, der in besonderer Hinsicht herausragend ist: Mit acht Metern an seiner höchsten Spitze überragt dieser Bauteil die anderen um drei Meter. Mit dem Versammlungsraum zusammen kann er durch flexible Wände zu einem großen Gottesdienstraum vereint werden.

Auch wenn sie alle mit Lärchenholz verkleidet werden, unterscheiden sich die drei Bauteile trotzdem in ihrer Fassadengestaltung. Der Versammlungsraum erhält eine Quer-, der Altarraum eine Längslattung, während der Eingangsraum mit Schindeln verkleidet wird. „So ergeben sich drei unterschiedliche optische Eindrücke.“

Auch wenn es gerade Schlag auf Schlag geht, rechnet Gastel mit der Fertigstellung des Bauwerkes erst im Herbst kommenden Jahres. Dies hat zwei Gründe: Zum einen den finanziellen, müssen die kalkulierten Kosten von 590 000 Euro doch gestemmt werden, auch wenn das Erzbistum einen Großteil trägt. Zum anderen aber einen – wichtigeren – konzeptionellen: Wie schon der Arbeitstitel „Kapelle kunterbunt“ andeutet, soll der Bau der Kapelle die Vielfalt der Pfadfindergruppen widerspiegeln. Möglichst viele Arbeiten sollen in Eigenleistung erbracht werden.
Bislang zwei Arbeitseinsätze

Zwei Arbeitseinsätze hat es in den vergangenen Wochen zur Vorbereitung des Geländes und zum Verlegen von Versorgungsleitungen gegeben. „Uns ist wichtig, dass sich möglichst viele ehrenamtlich für den Kapellenbau engagieren“, sagt DPSG-Diözesanvorsitzende Anna Werner. Doch dies braucht Zeit. Miteingebunden wurden sie unter anderem auch bei Gestaltungsvorschlägen für die Fensterbänder im Altarraum. Dieser bezieht sein Licht vor allem aber aus einem großen Dachfenster, während zwei große Panoramafenster im Versammlungsraum den Blick auf Rüthen freigeben, sobald die Bäume davor beschnitten wurden.

Pfadfinder-Kapelle „echt schräg“ | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
https://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-soest-lippstadt-moehnesee-und-ruethen/pfadfinder-kapelle-echt-schraeg-id9600131.html#plx558782281


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