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erstmals in Tschechien – Pfingstlager des CPRR Stammes 215 Freilassing

Am Mittwoch sammelte sich eine kleine Schar bestehend aus 6 Leitern und 9 Rangers in den frühen Morgenstunden, um im Konvoi in die Tschechische Republik zu fahren. Da schon am Abend zuvor die Gruppenausrüstung und die Boote auf die Hänger gepackt wurden, konnte fast pünktlich gegen viertel nach sechs losgefahren werden. Auf halber Strecke rastete man in Unterweitersdorf, Republik Österreich und tauschte ein kurzes Stück danach die Anhänger. Nach circa achteinhalb-stündiger Fahrt erreichte die Gruppe ihr Ziel, das Conferenz-Centrum Immanuel in Ždírec nad Doubravou, Tschechische Republik.

Der Campleiter Peter Streibl machte sich gemeinsam mit dem Gastgeber Christer Dahlberg mit dem Gelände vertraut, während der Campwart Mark Cheret den Stamm im Aufbau des Zeltplatzes leitete. Es wurden drei Zelte aufgestellt, die für sechs Nächte die vier Wände der einzelnen Teams bildeten. Auch ein Weg und ein Fahnenmast durften auf einem Zeltlager nicht fehlen. Nach einem vorzüglichen Abendessen beschäftigte man sich weiterhin mit dem Aufbau, bis die meisten erschöpft ihr Nachtlager aufsuchten. Wie bei Kurzfahrten und Zeltlagern üblich wurde beim Team Phoenix (Rangers im Alter von 12 – 18 Jahren) ein Feuer entzündet und schon bald stieg der Rauch aus der offenen Kothe empor. Begleitet von Fahrtenliedern bereiteten die Mitglieder des Teams Phoenix einen heißen Tee sowie Schokobananen, bis sich auch die Älteren im Stamm in ihre Schlafsäcke einmummten.

Der zweite Tag auf dem Zeltlager wurde dazu genutzt, sich auf die erwarteten Gäste aus zwei umliegenden Waisenhäusern vorzubereiten. Gemeinsam mit der 17 Köpfe zählenden Gastgruppe wurde ein Esstisch mit Sitzgelegenheit und Überdachung ganz im Stile der Royal Rangers mit Rundhölzern und Sisal errichtet. Am abendlichen Programm nahm die Gruppe ebenfalls teil und die Mitglieder des Stammes Freilassing freuten sich, im Lobpreis und Bewegungsliedern mit den Gästen gemeinsame Sache zu machen. Pfadfinderei und Lagerfeuer gehören unbedingt zusammen, weshalb in der Dämmerung ein zentrales Feuer entzündet wurde, um das sich alle Teilnehmer versammelten und gemeinsam einige typische Lagerfeuerlieder sangen.

Der dritte Camptag stand im Zeichen des praktischen Erlebens. So wurden eine Vielzahl an Workshops angeboten. Vom Kanadierfahren über Bogenschießen bis hin zum Schokobananengrillen gab es einiges zu erfahren. Abends wurde ein Ratslagerfeuer entzündet, zu dem die Gruppe in einem Schweigemarsch mit Fackeln wanderte. Der Campleiter hielt eine Andacht über sein Leben als Christenmensch und die Jahre vor seiner Entscheidung für Christus.

Die Beziehung mit Gott, unserem Schöpfer, ist immer eine bewusste Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. (Peter Streibl, Campleiter,  in seiner Andacht am Ratslagerabend)

Der größere Teil der Waisenkinder und ihre Leiter verließ den Zeltplatz leider schon vor dem Ratslagerabend. Die verbleibende Gruppe durfte an diesem Abend eine einzigartige Zeit zusammen mit dem Stamm Freilassing erleben.

Am Sonntag und vierten Camptag stand nach einem kurzen Vormittagstreffen allerlei sportliche Aktivität an. So spielten einige Volleyball, während andere den angrenzenden See mit Kanadiern und Ruderbooten befuhren. In den frühen Nachmittagsstunden besuchte eine Jugendgruppe aus Schweden das Conferenz-Centrum und die Royal Rangers Freilassing durften alle Anwesenden durch einen dreisprachigen Gottesdienst leiten. Deutsch, schwedisch und tschechisch durften die Teilnehmer hören und einen intensiven Sonntagnachmittag erleben. Lesley Dahlberg rockte die „Bude“ mit dem schwedischen Lied „Ditt namn är stort“ auf seiner elektrischen Gitarre, danach spielte er noch tschechische und englische Songs, wobei er vom Campwart Mark Cheret – auf den spontanen Wunsch von Lesley hin – auf dem Cajon begleitet wurde. Peter Streibl erzählte den Anwesenden mit einigen begleitenden Bildern von seiner Missionsreise in Haiti im vergangenen Januar, wobei er von Lesley Dahlberg (tschechisch) und Christer Dahlberg (schwedisch) übersetzt wurde. Es folgten einige Lieder aus dem Royal Rangers Stamm Freilassing, die typischerweise in der Morgenrunde gesungen werden. Der Campleiter Peter Streibl hielt im Anschluss daran eine Predigt über unseren Missionsauftrag als Christen. „Gehet hin in alle Welt…“ Matthäus 28, 16-20. Den Abschluss bildete ein Lobpreis Gottes, wobei die Gruppe durch Gonhild Fröhlich (Piano), Lesley Dahlberg (Akustische Gitarre) und Mark Cheret (Cajon) angeleitet wurde.

Am Montag durfte die Schulbank gedrückt werden. Der Stamm 215 Freilassing war in das Gymnázium K. V. Raise in Hlinsko eingeladen, um in drei Schulstunden drei verschiedenen Klassen die christliche Pfadfinderschaft Royal Rangers im Allgemeinen und den Stammposten 215 Freilassing im Besonderen näher zu bringen. Teils im Vortrag, teils in Gruppenarbeit gelang es, auf deutsch in den Dialog mit den Schulklassen zu treten, die alle Deutsch als zweite Fremdsprache nach Englisch als Wahlfach belegten. Nach diesem erfolgreichen Vormittag, für den sich die Lehrkräfte sehr bedanken und fragten: „Wann kommt ihr denn wieder?“, sah man sich in Teams unterteilt noch die Stadt Hlinsko an. Im Team Phoenix wollte man lokale Spezialitäten erwerben. Nach kurzer Verständigung auf Englisch an der Kasse eines Supermarktes wurde schnell klar, dass man hier nur tschechische Kronen akzeptiere, worauf eine Passantin, die das Gespräch mithörte anbot, fünfhundert Kronen gegen zwanzig Euro zu tauschen. Wohlwissend um ein faires Handelsangebot willigte man ein. Ausgestattet mit örtlichen Devisen machte man sich auf die Suche nach den Köstlichkeiten des Landes und wurde schnell fündig. Am Nachmittag dieses Montags hatte jedes Team seine eigene Zeit, in der Ausbildungen gemacht wurden oder die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal rund um ein heimeliges Feuer in der Kothe der Phoenix erzählt wurden. Des Abends zog der Himmel etwas zu, weshalb man sich entschied, die Jurte des Stammes zur Versammlung zu benutzen und gemeinsam die spannende Geschichte der Missionarin Gladys Aylward zu hören.

Der vorletzte Tag des Zeltlagers bestand aus einer Wanderung im flächenmäßig größten, bewanderbaren Naturschutzgebiet Europas, so zumindest stand es auf einem Schild am Ende der Wanderung. Bevor die Wanderung jedoch losging, half man einem LKW-Fahrer, der seine Ladung verloren hatte, diese wieder aufzuladen. Dieses Naturschutzgebiet war von besonderer Schönheit und man konnte weitgehend unberührte Natur erleben. Von schroffen Felsen und gigantischen Baumwipfeln verwöhnt, machte der Stamm Rast an einer Biegung im Fluss. Dem Guide für diese Tour, der sich als Phillip vorstellte, gab man am Ende der Tour noch ein paar tschechische Kronen für seine Dienste und verabschiedete sich in den Nachmittag, an dem Teile des Zeltlagers abgebaut wurden, um sich am nächsten Morgen Zeit zu sparen. Da man außerdem vorzüglich vom Conferenz-Centrum versorgt wurde, waren ein Feuertisch und ein Speisebereich auf dem Zeltplatz ohnehin nicht mehr nötig. In den Abendstunden wurde das mit Abstand heißeste Feuer auf dem Camp entfacht, um Stockbrot zuzubereiten und gemeinsam rund um ein Lagerfeuer die Geschichte der Gladys Aylward zum Abschluss zu bringen.

traditioneller Abbau einer Kothe im Team Phoenix

Der letzte Tag des Zeltlagers präsentierte sich von der sonnigen Seite und so packte man schon vor dem Frühstück die privaten Dinge in die Rucksäcke. Nach einer morgendlichen Stärkung ging der Abbau der Zelte schnell und leicht von der Hand. Eine abschließende Säuberung des Zeltplatzes mit dem Ranger-Rechen wurde vom Gastgeber dankend honoriert. Er war es nicht gewohnt, dass Jugendgruppen ihren Platz sauber verließen. Nach diesem reibungslosen Abbau konnte gegen halb zehn in Richtung Heimat gestartet werden. Die deutsche Grenze überfuhr man gegen halb vier. Auch das Verstauen der Gruppenausrüstung im Pfadfinderheim ging unerwartet schnell, sodass die Eltern ihre Kinder schon bald wieder in die Arme schließen konnten.

Dieses Zeltlager in der tschechischen Republik war das Erste, eigens Organisierte als ganzer Stammposten im Ausland. Den Segen Gottes bei dieser Aktion spürte man an vielen Stellen sehr deutlich.

Ich bin stolz auf unsere Rangers! Sie haben großen Eifer an den Tag gelegt und es bereitete mir Freude, die Royal Rangers so im Ausland zu repräsentieren. Auch vernahm ich von den Kindern kein Murren über die Witterung. Manch einer wird sich noch lange an dieses Zeltlager erinnern, wieder andere schmieden schon jetzt Pläne für die nächste Fahrt. (Mark Cheret, Campwart, Teamleiter Team Phoenix, zusammenfassend für die gemeinsam erlebte Zeit in der tschechischen Republik)

Quelle: Stammeshomepage


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