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Guides et Scouts de France mischen sich in Wahlkampf ein

Die katholischen „Guides et Scouts de France“ behandeln an und für sich keine politischen Themen. Doch der drohende politische Rechtsruck in Frankreich und die zunehmende Fremdenfeinlichkeit bereiten ihnen Sorgen – und nicht nur diesen. Bereits vor einem Jahr wurde deshalb zusammen mit anderen katholischen Akteuren, wie der Caritas, eine Sonderausgabe eines Magazins erstellt zum Thema „Rechtsextreme: Zuhören, verstehen, handeln“. Bei den Regionalwahlen im Dezember 2015 hatten gemäß Umfragen 24 Prozent der Katholiken für den Front National gestimmt. Die Auflage wurde hierfür auf 80.000 Exemplare erhöht, es wurde allen Abonnenten der katholischen Tageszeitung „La Croix“ kostenlos zugeschickt.  Verbreitet werden die Hefte aber auch jetzt noch – die „Guides et Scouts de France“(SGdF) werden es an ihre Gruppenleiter verteilen. Wie François Mandil von den SGdF Deutschlandradio Kultur berichtete, würden einige Extremisten auch gezielt Falschinformationen verbreiten: „Im Frühjahr hat ein rechtsextremes Web-TV eine gezielte Falschinformation verbreitet, wonach Pfadfinder in einer Vorstadt von Paris angegriffen worden seien und deshalb fortan keine Uniform mehr tragen dürften. Seit sechs Monaten verschwenden wir nun schon unsere Zeit, um besorgten Eltern zu sagen: Das ist eine pure Erfindung!  Unsere Mitglieder sind wie alle Franzosen, viele haben Zukunftsängste.“ Für die französischen katholischen Pfadfinder, deren Zahl in den vergangenen zehn Jahren um 30% gestiegen ist, gehören internationale Begegnungen und Aktionen, bei denen Migranten unterstützt werden, zu ihren Selbstverständlichkeiten. Dies baue Schranken ab; wer menschliche Bindungen knüpfe, befände sich in einer völlig anderen Dimension als die Rechtsextremen. „Wir handeln, um eine bessere Welt zu schaffen.“

Quelle: Deutschlandradio Kultur 04.12.2016

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