Faszinierend zu lesen ist das neue Buch „Fahrende Sänger“, der dritte und letzte Abschnitt der Lebenserinnerungen von Oss Kröher. dem bündischen Barden. Auch der dritte Band weißt erneut eine starke erzählerische Kraft auf. Faszinierend die Details und die geschilderte, erlebte Jugendbewegung. Das Buch ist ab Ende nächster Woche lieferbar! Romantik ist im Spiel, als Oss mit Freunden aus der Pfalz eine Turmruine namens „Kleinfrankreich“ im Wasgau ausbaut. Die Kerle waren nicht mehr jung, 1965 war das. Da haben sie am Feuer gesessen, gespielt und gesungen und getrunken, als ob sie noch zwanzig wären. Im gleichen Jahr Festival auf der Burg Waldeck im Hunsrück. Der Kreis der Sänger und Lieder-macher erweitert sich, Presse und Rundfunk werden auf sie aufmerksam. Das Fernsehen in Berlin (SFB) lädt ein, Hein und Oss beginnen eine Laufbahn, die sie sich nie haben träumen lassen. Sie sind nicht allein: „Liedermacher“, „Protestsänger“, „Chansonnier“ nennen sich Degenhardt, Süverkrüp, Stählin – sie selbst nennen sich „Die Volkssänger“. Es ist eine starke Bewegung; 1968 kommt auf! Unbändig frei Auf selbst gebauten Kajaks sind die Brüder Hein & Oss Kröher die Donau hinunter gefahren bis Mauthausen, auf einem Ackergaul reitend mussten die Zwillinge für das Fernsehen des SWR Gitarre spielen – und Ehrenzapfmeister der Parkbrauerei Pirmasens sind sie geworden! Auf Kanadas höchsten Berg, den Mount Robson (12.983 Fuß), sind Oss und 15 Kumpane gestiegen, bis knapp unter den Gipfel. Mit Willi Brandt wanderte Oss Kröher 1977 durch die Pfalz, DDR Grenzer hat er auf die Schippe genommen, französische Zöllner hereingelegt. Das Buch skizziert die sängerischen Abenteuer eines unbändig freien Mannes: das Buch beginnt mit der Meißnerformel, dem Fanal der Jugendbewegung, deren Kern wie ein Leitstern das ganze Leben prägt. Die ersten Begegnungen mit Franz Josef Degenhardt, Hans-Dieter Hüsch, Katja Ebstein, Reinhard Mey setzen den ersten Akzent. Die...
Gelungenes gemeinsames Liederbuch des RdP...
Der Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) hat für die Jamboreefahrer des deutschen Kontingentes ein eigenes Liederbuch herausgegeben. Das querformatige Liederbuch (DIN A6) mit Spiralbindung ist sehr gelungenen. In der 276 Seiten umfassenden Sammlung sind deutliche Einflüsse aus dem BdP mit den bündischen Liedern und dem VCP mit den religiösen Liedern zu spüren. Dadurch entsteht ein breit gefächertes Liedgut. Wer das Liederbuch tatsächlich zusammengestellt hat, wird im Impressum nicht erwähnt, die Redaktion hatte aber Ahnung! So stehen bekannte Lieder von Alexej Stachowitsch (Der Geist ist müd!), Helm König (Burschen,Burschen), Walter Scherf (Schilf bleicht), Rolf Gehrke (Nun greift in die Saiten) oder Kurt Kremers/turi (Nachts auf dem Dorfplatz) neben deutschen Volksliedern, Gospels und vielen religiösen Liedern. Die Mischung ist famos, alles was richtige zünftige Sänger lieben. Bravo! Anmerkungen: „Wenn die Bürger schlafen gehen“ ist nicht von Bert Brecht, auch wenn es sich so liest Das Lied aus der DPSG-Tradition„Es war an einem Sommertag“ hat sechs Strophen, sonst ergibt es keinen...
Buchvorstellung „Quellen zur Geschichte der Jugendbwegung“...
Unter dem Titel „100 Jahre Hoher Meißner (1913 – 2013)“ haben Prof. Dr. Barbara Stambolis und Prof. Dr. Jürgen Reulecke einen Sammelband mit „Quellen zur Geschichte der Jugendbewegung“ herausgegeben. In einer Fleißarbeit von knapp über 500 Seiten werden die unterschiedlichsten Quellen zu dem Jahrhundertereignis des 1. Freideutschen Jugendtages auf dem Hohen Meißner zitiert und kommentiert. Das Ereignis von 1913 hatte für eine ganze Reihe von jugendbewegten Generationen eine kaum zu unterschätzende Bedeutung. Nicht zuletzt die dort entstandene „Meißnerformel“ wurde in und mit ihren Formulierungen immer wieder neu gedeutet und ausgelegt. Das Buch ist für harte Geschichtsfreaks geeignet, andererseits eine sehr saubere Sammlung der wesentlichen Äußerungen und Artikel, die zum Thema erschienen sind. Nicht jeder verfügt schließlich über die original historischen Quellen. Im ersten Teil werden die Texte durch Bildmaterial dokumentiert, was die Leseleistung eindeutig steigert. Die Problematik neugesetzter Texte zeigt sich am Abdruck der Originaleinladung zum Meißnertreffen. Es ist eben etwas anderes das Original zu betrachten und den Zeitgeist mitzunehmen – aber dieses Gefühl können wohl nur Originale hervorrufen. Für Historiker insgesamt eine umfangreiche und interessante Zusammenstellung. Das Buch ist als Band 18 in der Schriftenreihe „Jugendbewegung und Jugendkulturen“ erschienen, die Fortsetzung der früheren Reihe „Edition Archiv der deutschen Jugendbewegung“. Den Preis von 70 Euro (exakt 69,99) werde ich nicht kommentieren. Rückentext: Die Herausgeber Prof. Dr. Barbara Stambolis lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Paderborn. Prof. Dr. Jürgen Reulecke ist emeritierter Professor für Zeitgeschichte an der Universität Gießen. 2013 jährte sich der erste Freideutsche Jugendtag auf dem Meißner zum hundertsten Mal. Das Ereignis von 1913 hatte für eine ganze Reihe von jugendbewegten Erlebnisgenerationen eine kaum zu unterschätzende Bedeutung. Nicht zuletzt die dort entstandene >Meißnerformel< mit ihren Fahnenwörtern >eigene Bestimmung<, >eigene Verantwortung< und >innere Wahrhaftigkeit< wurde immer wieder neu gedeutet. Die in dieser...
Wieder erhältlich: „Das Pfadfinderbuch“...
Das 1. deutsche Pfadfinderbuch: Alexander Lion brachte die Pfadfinderidee nach Deutschland. Mit seiner „Übersetzung“ des Buches „Scouting for Boys“ begann die Verbreitung der Idee in Deutschland. Nach 21 Jahren liegt nun eine neue Faksimileauflage der Erstausgabe des Pfadfinderbuches von Alexander Lion aus dem Jahr 1909 vor. Mit diesem Buch bietet der Spurbuchverlag insgesamt drei Bücher von und über Alexander Lion an, die es ermöglichen, in die Gedankenwelt des Mitbegründers der deutschen Pfadfinderbewegung einzutauchen. Der Vergleich mit dem Werk Baden-Powells zeigt Parallelen und Unterschiede, die gerade in dieser ersten Auflage geringer sind als in den späteren Ausgaben. Zuallererst ist das vorliegende Buch ein historisches Buch, das die Wurzeln des deutschen Pfadfindertums aufzeigt. Viele Grundgedanken haben auch heute noch Gültigkeit, aber sie müssen auch in die Gegenwart übertragen und adaptiert werden. Eine Anleitung für die heutige Gruppenarbeit ist das Buch nicht. (Vorwort aus dem Buch von Klaus Röttcher) Titel: Das Pfadfinderbuch Autor: Alexander Lion; Faksimile Ausgabe, Hardcover, zahlreiche Abbildungen Erschienen: August 2014 360 Seiten; 14,5 x 22 cm; Preis: 28,00 € ISBN...
Neuerscheinung: „Alexander Lion – Höhen und Tiefen des Lebens“...
Wer sich mit der deutschen Pfadfinderbewegung beschäftigt, der kommt um den eigentlichen Gründer oder Mitbegründer Dr. Alexander Lion nicht herum. Nun liegt ein wunderbares Buch, eine Eigenbiographie über Alexander Lion vor. Mit der Autobiografie Alexander Lions legt der Spurbuchverlag das dritte Buch über oder von Alexander Lion vor und vervollständigt damit das Bild über diese bedeutende Persönlichkeit der deutschen Pfadfinderbewegung. Teilweise sehr lyrisch geschrieben und trotzdem packend und inspirierend, bietet dieses Buch einen einzigartigen Einblick in das Wesen von Dr. Alexander Lion, den Mitbegründer der deutschen Pfadfinderbewegung. Bei der Lektüre und der Interpretation sind allerdings einige Dinge zu bedenken. Lion hat diese Autobiografie nicht im Alter komplett in einem Zug geschrieben, sondern er hat zum Teil bereits vorliegende Texte ergänzt, geändert, zum Teil neu interpretiert. So sind die einzelnen Kapitel des Buches in verschiedenen Jahrzehnten und in unterschiedlichen Lebensabschnitten Lions entstanden und zum Teil für unterschiedliche Zwecke und Leser geschrieben worden. „’Greift nur hinein ins volle Menschenleben!’ – Goethe gibt mir die Antwort auf die sorgende Frage: Sind meine Lebenserinnerungen wertvoll genug, dass ich sie aufschreibe, damit sie eines Tages hinausziehen als kleines bescheidenes Büchlein zu freundlich gesinnten Menschen?“, so schreibt Lion in einem Text! Über ein halbes Jahrhundert nach Lions Tod wurde diese Frage mit einem „Ja“ beantwortet. Leider ist die Selbstbiografie nicht vollständig und der Autor hat z.B. seine Kindheit fast komplett ausgelassen. Dafür erzählt er von den wichtigsten Höhe- und Tiefpunkten seines Lebens: wie er als Feldarzt arbeitete, von seinen Erlebnissen im I und II Weltkrieg, seinem Dienst in Afrika und auch von Friedenszeiten. Seine Berührung mit den Pfadfindern (deren Idealismus er, laut eigener Aussage, schon lange vorher für sich entdeckt hatte). Seine Zeit im Gefängnis und der Wiederaufbau nach dem Krieg, sind ebenfalls Themen. Zum Anfang der Kapitel stehen meist...