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Wiederaufbau eines zerstörten Dorfes

Stará Voda (deutsch Altwasser) ist ein verlassener Ort im Okres Olomouc in Tschechien. Seit 1947 lag er auf dem Truppenübungsplatz Libavá und war nicht mehr öffentlich zugänglich. Es stand lediglich noch die ehemalige Wallfahrtskirche von der ursprünglichen Besiedlung. 2015 wurde der Truppenübungsplatz Libavá erheblich verkleinert, seither sind einige Gebiete wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. In einem langfristigen Internationalen Projekt wurde vor einiger Zeit mit dem Wiederaufbau begonnen, insbesondere, um die berühmte Gemeinde wiederzubeleben. Hier ein Bericht der Tschechischen Pfadfinder von einem Arbeitseinsatz:Die Pfadfinder renovierten die Umgebung der Kirche in Altwasser

Die Pfadfinder zusammen mit anderen Freiwilligen trafen sich im Gelände des Wallfahrtsorts Altwasser bei Libavá/Liebau, um den Wiederaufbau von Altwasser fortzusetzen. Es handelt sich um ein langfristiges internationales Projekt Fürsorge für die untergegangene berühmte Gemeinde mit der Hl. Anna- und Hl. Jakob-Kirche. Es kamen insgesamt 72 Personen, davon waren 2 Pfadfinder aus Kanada und 7 Pfadfinder aus Polen. Weiter erschienen  auch 5 Mitglieder des Vereins Lubavia, der zwecks Pflege und Denkmalschutzes im Gebiet Libavsko/Liebau und Umgebung entstand.

Während des Arbeitswochenendes schnitten wir die durch angeflogene Saat entstandenen Stauden auf den Ruinen des ehemaligen Piaristenklosters sowie im Klostergarten aus, reinigten die Grabmäler im Friedhof, gestalteten die Umgebung des Schiffner und Richter Kreuzes. Hier bauten wir auch ein neues Brückchen über dem Graben und legten die Pflastersteine auf den neuen Fußweg.  Wir verbrannten einige Haufen der trockenen Zweige und Büsche, die von dem Herbstwochenende geblieben waren. Wir räumten die Kapelle mit Königsbrunnen und ihre Umgebung einschließlich Wasserzufluss von der Quelle. Es gelang uns, den Rasen in der Umgebung der Kirche, rund um den Teich, vor dem Kloster, rund um alle Kreuze und auf der Wiese vor der Kirche zu mähen. Wir fuhren auch einige Säcke mit gesammeltem Müll ab. Vier von unseren Teilnehmern arbeiteten an dem Säubern des Friedhofs in der untergegangenen Gemeinde Keprtovice /Geppertsau (Údolná).

Aus Havířov wurden 14 keramische Stationen des Kreuzwegs gebracht, ein Werk von den Kindern aus der Frýdecká-Grundschule unter Leitung des Lehrers Přemysl Vaněk. Es halfen ihnen auch Freiwillige aus Senegal, Ghana, Japan oder  Kolumbien. Auf jedem keramischen Bild, auf dem Hinterteil, gibt es die Erinnerung an eine untergegangene Gemeinde im Militärgelände Libavá/Liebau. Die Schaffung dieses Kreuzwegs dauerte insgesamt 4 Jahre. Jedes Bild ist 125×40 cm groß und wiegt ca. 40 kg. Es wird noch darüber debattiert, wo das Werk dauerhaft oder vorübergehend platziert wird. Wir freuen uns auf seine baldige Vorstellung der Öffentlichkeit.

Es handelte sich nicht nur um eine Arbeitsveranstaltung, am Samstag gegen Abend wurde ein Terrainspiel der Mannschaften um „Altwasserdukaten“ gespielt und am Abend verwirklichten wir die traditionelle Lichterprozession von der Kirche zu dem Königsbrunnen. Nachdem der tschechische und polnische Zapfenstreich gesungen worden war, wurden die Kerzen zu den Stellen gebracht, wo vormals Häuser standen, damit wir das Licht in den Fenstern der Häuser anzünden, die jedoch lange her  im Sand verlaufen sind. An beiden Abenden saßen wir am Lagerfeuer  und bis lange in die Nacht sangen wir und spielten Gitarren. Auf diese Weise eröffneten wir das 23. Jahr unserer Arbeit an dem Wiederaufbau von Altwasser. Der Herbstteil findet 22. – 24. 9. 2017 statt.

Jan Pečínka
Tel.: +420 731 059 298

Tschechische Pfadfinder
Ladislav-Rusek-Zentrum“

 


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Kommentare

2 Antworten zu „Wiederaufbau eines zerstörten Dorfes“

  1. Avatar von Aragon - Schenk
    Aragon – Schenk

    Unsere Familie kommt aus Neueigen, unsere Tante, die dort geboren ist, ist jetzt 89 Jahre. Ein Foto zeigt den Grabstein ihrer verstorbenen Mutter, Hermine Roessner.

    1. Avatar von Meier
      Meier

      Mein Opa hat auch in altwasser gelebt

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