Wiederaufbau durch Pfadfinder

Seit einigen Jahren sind Pfadfinder im Rahmen von Renovierungsarbeiten damit befasst, den Ort Stará Voda (deutsch Altwasser) wiederzubeleben. Es ist ein verlassener Ort im Okres Olomouc in Tschechien. Seit 1947 lag er auf dem Truppenübungsplatz Libavá und war nicht mehr öffentlich zugänglich. Es stand lediglich noch die ehemalige Wallfahrtskirche von der ursprünglichen Besiedlung. 2015 wurde der Truppenübungsplatz Libavá erheblich verkleinert, seither sind einige Gebiete wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. In einem langfristigen Internationalen Projekt wurde vor einiger Zeit mit dem Wiederaufbau begonnen, insbesondere, um die berühmte Gemeinde wiederzubeleben. Hier aktuelle Bilder und der Bericht vom aktuellsten Arbeitseinsatz:

Die Pfadfinder setzten den Wiederaufbau des Wallfahrtsorts fort

In Altwasser bei Libavá/Liebau wurde am Wochenende 10.-12. Mai das Pfadfinderprojekt  Wiederaufbau von Altwasser fortgesetzt. Die Pfadfinder aus einigen Ländern arbeiten langfristig an der Gestaltung und Instandhaltung des Geländes des historischen Wallfahrtsorts mit der Kirche Hl. Anna, also an Ort und Stelle der ehemaligen bedeutenden Gemeinde, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg untergegangen ist.

Diesmal nahmen 119 Pfadfinder teil, stark wurden die Harcer aus Polen vertreten. Aus Krakau/Kraków kamen 13 Personen unter Leitung von Petr Denk, aus Leobschütz/Głubszyce  2 Personen, eine Person aus Ratibor/Racibórz und eine aus Gleiwitz/Gliwice. Eine Pfadfinderin kam aus Frankreich, sie studiert in Brünn und ein Fräulein war aus dem deutschen Hannover, sie ist jetzt in Troppau/Opava zu Besuch.  Velký Týnec wurde durch 15 Pfadfinder vertreten, 14 Pfadfinder kamen mit Fahrrad aus Doloplazy, 12 Pfadfinder kamen aus Čechovice. Andere Teilnehmer waren aus Ostrau, Olmütz und Brünn. Aus Dub kamen 30 Pfadfinder und Pfadfinderinnen.
Wir räumten die Ruinen des ehemaligen Klosters auf, wo wir den Schutthaufen von dem ursprünglichen Eingang  ins Gebäude beseitigten. Im Klostergarten schnitten wir die Stauden aus und die drei Terrassen des Gartens mit dem kleinen See sehen wieder schön aus. Die Mädchen beseitigten das nach dem Winter gebliebene Laub auf dem Friedhof, pflanzten neue Blumen auf die Gräber aus und die Pfadfinder bauten 2 Metallkreuze zu den Gräbern ein, von denen wir wissen, welchen Familien sie gehörten. Wir mähten den Rasen rund um die Kirche, um den Teich und Königsbrunnen. Wir schütteten mit Schotter die Schlaglöcher auf dem Zugangsweg an, reinigten den Rest der Fundamente eines Hauses vor dem Teich.

Das Wetter war schön, auch wenn am Samstagmorgen minus ein Grad war und der Reif die Zelte von Teilnehmern ganz bedeckte. Die Sonne wärmte später alles und schien bis zum Abend. Gegen Abend hielt die Schriftstellerin und Historikerin Jana Krejčová einen Vortrag über die Geschichte des Klosters und des Wallfahrtsorts in Altwasser. Von 19 Uhr spielte die Countryband aus Dub nad Moravou. Gleichzeitig erinnerten wir uns an die Tatsache, dass wir in diesem Jahr schon das 25. Jubiläum unserer Tätigkeit in Altwasser feiern. Nachdem das Konzert beendet wurde, ging eine  „Lichterprozession“ mit Kerzen von der Kirche zum Königsbrunnen. Wir beurteilten unsere Arbeitsleistungen und sangen unseren und polnischen Pfadfinder-Zapfenstreich. Dann brachten wir die brennenden Kerzen auf die Plätze, wo die Teilnehmer arbeiteten und Altwasser leuchtete in der Frühlingsnacht als ob es ein lebendes und besiedeltes Dorf wäre. Am Sonntagmorgen weckten uns die Regentropfen, wir beendeten noch einige Arbeiten, packten unsere Sachen bei Nässe ein und bereiteten uns für die Abfahrt vor. Das nächste Pfadfinder-Wochenende in Altwasser findet von 27. bis 29. September  2019 statt. Wir helfen noch bei der Vorbereitung der Pilgerfahrt, die von Freitag 26.7 bis Sonntag 28.7.2019 stattfindet und wir kommen in die dortige Kirche auch am 24.Mai im Rahmen der Veranstaltung  „Kirchennacht“.

 


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Kommentare

Eine Antwort zu „Wiederaufbau durch Pfadfinder“

  1. Avatar von Uwe maier
    Uwe maier

    Mein Opa lebte in altwasser und ist dann nach Deutschland geflüchtet

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