dpsg hofen kanu

Wieder Pfadfinder gekentert

Nach dem Unglück auf dem Westensee sind Mitte Mai erneut Pfadfinder gekentert. Bei Binzwangen auf der Donau wollte eine größere Pfadfindergruppe mit 29 Personen, darunter vier Gruppenleitern, aber vor allem (Jung-)Pfadfinder zwischen 12 und 15 Jahren, auf eine Kanutour starten. Doch schon an der Einstiegsstelle kenterte eines der gesamt zehn Boote, dessen Insassen am Ufer zurückblieben. Die übrigen machten sich auf den Weg nach Riedlingen. Allerdings sorgte auch hier Unerfahrenheit im Umgang mit Kanus und die Strömung für das Kentern weiterer Boote, dessen Insassen dann ins Wasser fielen. Das war dann der Zeitpunkt, zu dem ein Gruppenleiter den Notruf absetzte. Aufgrund der Größe der Gruppe und dem zunächst ungeklärten Verbleib der Kanuinsassen der gekenterten Boote wurde auch ein Polizei-Suchhubschrauber angefordert. Drei Gruppenleiter und elf Kinder befanden sich bei Binzwangen; ein Gruppenleiter und sieben Kinder wurden rund zwei Kilometer stromabwärts am Ufer aufgefunden, sieben weitere Kinder saßen kurz vor Riedlingen am Ufer, teilweise völlig durchnässt und durchgefroren, aber alle unverletzt. Auch die Kanus tauchten alle wieder auf, nur einzelne Ausrüstungsgegenstände sind unauffindbar abgetrieben.

Die Donau gilt an dieser Stelle nicht zuletzt wegen ihrer Breite als eher „gemütlicher“ Fluss zum Kanufahren, kann aber je nach Regenfällen eine starke Strömung entfalten. Die Strecke Binzwangen bis Riedlingen ist in 2,5 Stunden zu schaffen, hat nur eine Umtragestation und erfordert gemäß Kanuverleih nur geringe Kondition und ist deshalb für jeden geeignet. So haben zahlreiche andere Pfadfindergruppen diese Strecke bereits erfolgreich bewältigt und die beeindruckende Landschaft genossen. Gerade das Einsteigen und das Lenken machen Kanu-Frischlingen jedoch gerade auf den ersten Kilometern oft Schwierigkeiten. Rettungswesten sorgen jedoch sicher dafür, dass zumeist nichts Ärgeres passiert, dafür hat man sie ja. So auch hier.

Bildnachweis: DPSG Hofen (sind nicht gekentert!) im Jahr 2010 auf der Donau
Quelle: Schwäbische.de 15.05.2016 sowie im Focus 15.05.2016

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Kommentare

Eine Antwort zu „Wieder Pfadfinder gekentert“

  1. Avatar von Kai
    Kai

    Kanu fahren ist nun mal auch riskant. Besonders wenn unerfahrene Bootsbesatzungen dieses Abenteuer wagen. Daher ist es sehr wichtig das Verhalten der Gruppe vorher genau abzusprechen, das Ein- und Aussteigen vorher an einer seichten Stelle mit wenig Strömung zu üben und auch das richtige Lenken und Sitzen im Kanadier zu lernen.
    Das aller Wichtigste bei Paddelneulingen ist, dass die Gruppe auf Rufweite zusammen bleibt und sich keine Bootsmannschaft „absetzt“. Das erste und das letzte Boot sollte immer mit erfahrenen Kanuten besetzt werden. Dann kann im Falle eines Kenterns sofort Hilfestellung gegeben werden.
    Das Kentern gehört zum Kanuhaijk wie das Salz in die Suppe und auch erfahrenen Bootsbesatzungen passiert das. Wichtig ist nur, dass die Gruppe darauf vorbereitet ist und reagieren kann.

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