Mit dem Tretboot namens Yanomani Brasil fuhr „Sir Vival“ Rüdiger Nehberg 1987 über den Atlantik und übergab dort angelangt dem brasilianischen Staatspräsidenten José Sarney einen Appell von Amnesty International zum besseren Schutz der Yanomami-Indianer. Das Tretboot gelangte damals mit einem Frachter zurück nach Europa – dem Reeder hatte die Yanomami-Aktion so gut gefallen, dass er den Transport kostenlos übernahm. Anschließend verkaufte Nehberg das Boot, welches er selbst entworfen und von einer Werft in Wedel hatte bauen lassen, für immerhin 10 000 Mark an einen Ingenieur, um mit dem Erlös weitere Einsätze für das bedrohte Urwaldvolk zu finanzieren.
Jetzt entdeckten jedoch Pfadfinder des Stammes Vilsbiburg (DPSG) das Boot in einem Schuppen am Steinberger See – in Einzelteile zerlegt und bereit zur Sperrmüllabfuhr. Da der Leiter des Stammes zu einer Outdoor-Firma gehört, handelt es sich ggf. jedoch nicht um einem Zufallsfund durch „Identifizierung“ der Strichliste in der Kabine. Nehberg freute sich über den Anruf der Pfadfinder und die Benachrichtigung über ihren Fund. Die Pfadfinder setzen das Tretboot in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammen. Jetzt schmückt das rotweiße Boot den Eingang zu Nehbergs weitläufigem Mühlen-Grundstück in Rausdorf. Er wird an dem Boot noch einige Schönheitsreparaturen vornehmen. Sobald alles in Ordnung ist, soll es als Leihgabe an das Technik-Museum in Speyer gehen. Dort befindet sich auch der 18 Meter lange Baumstamm, in dem Rüdiger Nehberg den Atlantik 2000 erneut überquerte. Heute setzt sich der Menschenrechtsaktivist Rüdiger Nehberg erfolgreich gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein und erreichte zuletzt eine Fatwa, d.h. einen Beschluss islamischer Gelehrten, gegen diese Art der Beschneidung.
www.ruediger-nehberg.de
Quelle: scouting 01-09
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