Verirrte Pfadfinder in Sperrzone

Das Sturmtief Juliette tobte sich vergangene Woche Dienstag über Mallorca aus. Die Insel erlebte die heftigsten Schneeverwehungen seit Jahrzehnten. Hunderte Bäume wurden entwurzelt, Straßen durch Wassermassen schwer beschädigt. Besonders betroffen war mit der die Serra de Tramuntana, einem Gebirgszug im Nordwesten Mallorcas, auch eine beliebte Wandergegend. Die Verwaltung hatte zur Bewältigung der Folgen des Sturms die Unterstützung der Militärischen Nothilfe-Einheit (UME) angefordert, sicherheitshalber wurden die Zugänge zur Tramuntana gesperrt.

„Ach, was solls“, dachte sich offenbar eine Gruppe von fünfzehn Pfadfindern, darunter 13 Jungpfadfinder. Sie umgingen die Straßensperren und zogen ihren geplanten Ausflug in ein Waldgebiet der Gemeinde Bunyola durch. Nachmittags gerieten sie dann aber unverhofft in ein Areal mit viel Schnee und umgestürzten Bäumen und als die Abenddämmerung einsetzte, setzen sie einen Notruf ab, denn sie wussten weder vor-, noch zurück und hatten die Orientierung verloren. Daraufhin rückten Einsatzkräfte der Ortspolizei, der Feuerwehr, der Bergrettungseinheit der Guardia Civil und des Zivilschutzes von Bunyola aus und konnten den Trupp gegen 19 Uhr finden und aus dem Wald herausführen. Wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtete, waren die Pfadfinder allerdings nicht die Einzigen, die auf die Anweisung der Behörden pfiffen. Die Guardia Civil hätte den ganzen Tag über an zahlreichen Kontrollpunkten Autos zurückschicken müssen, die auf dem Weg in die Berge waren. Zahlreiche Ausflügler hätten erklärt, nichts von den Sperrungen gewusst zu haben.

Quelle: Mallorca-Zeitung 05.03.2023


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