Streit um Zuschüsse

„Geld korrumpiert“ bzw. „Wer zulässt, dass der Staat einen finanziell fördert, sagt ja zu dessen Beeinflussung der Arbeit“. Diese Haltung vertreten viele Gruppierungen insbesondere aus der Wandervogel-Bewegung. Die Pfadfinderorganisationen sind hingegen dem Staat (und dessen Geld) weniger kritisch gegenüber eingestellt. Mit den beantragten Zuschüssen wird ermöglicht, dass auch weniger solvente Familien ihre Kinder mitschicken können oder zusätzliche Aktivitäten stattfinden können. So auch die Pfadfinder aus Haigerloch in Süddeutschland. Zehn Tage geht es für die DPSGer diesen Sommer ins Zeltlager nach Eggenberg in Österreich. Tausend Euro Zuschuss hatten sie dafür bei ihrer Stadt beantragt. Doch das wurde nun abgelehnt. Hauptgrund: Die Pfarrgemeine, zu der die Pfadfinder nach Ansicht der Politiker gehören, gab selbst nur 280€ dazu.  Auf exakt diese Höhe begrenzte denn auch der Gemeinderat seinen Zuschuss, denn „wo Kirche drauf steht, sollte auch Kirche drin sein“, so der Bürgermeister. Freilich, wenn Politiker Zuschüsse nach Gutdünken gewähren oder aber auch nicht gewähren, weil offenbar keine einheitlichen Förderrichtlinien existieren, ist das für die Planungssicherheit der betroffenen Jugendgruppen eine Katastrophe. Zudem ist die DPSG zwar an vielen Kirchengemeinden angesiedelt, doch zumeist reichlich unabhängig und lässt auch Nicht-Katholiken teilhaben.

Quelle: swp.de 27.06.2019
Bild: DPSG Haigerloch, Sommerlager 2017


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