
Mit dem neuen Schuljahr beginnt für die Christliche Pfadfinderschaft Weißenfels bereits das dritte Jahr.
Weißenfels liegt im südlichen Zipfel Sachsen-Anhalts in der Nähe von Halle / Leipzig und ist bekannt durch seine reizvolle Saale-Unstrut-Gegend.
Pfadfinder sind im Osten Deutschlands noch nicht so verbreitet wie im westlichen Teil. Zu DDR-Zeiten waren freie Kinder- und Jugendorganisationen nicht erlaubt. Es gab die staatlich organisierten Pioniere und FDJ-ler (die übrigens auch von den Pfadfindern einige Ideen kopiert hatten).Wie haben wir zu der Pfadfinderbewegung gefunden?

Als Jugendleiter der Baptisten-Gemeinde suchte ich nach einer Möglichkeit, junge Menschen zu erreichen und neben einem soliden Bibelwissen auch Fähigkeiten in Handwerk, Abenteuer und Natur zu vermitteln. In dieser Phase sprang mir in der Bibliothek ein Buch über Pfadfinder in die Augen. Ich las es und wußte: Das ist es, wonach ich suchte. Sieben weitere Freunde ließen sich begeistern und gaben ihre Zusage zur Mitarbeit. Nur wußten wir in der Nähe keine Pfadfindergruppe, mit denen wir kooperieren konnten. So wagten wir die Gründung einer selbständigen Pfadfinderschaft (in Deutschland wohl nichts neues). Dabei war und ist es uns wichtig, die Gegebenheiten in den neuen Bundesländern sorgfältig zu berücksichtigen ( Vorbelegung der blauen und roten Halstücher, Bibelwissen gleich Null, traditionell atheistische Weltanschauung mit großem Mißtrauen gegenüber Kirche).
Wir als Mitarbeiter nehmen uns viel Zeit, die Pfadfindertreffs und vergangene Treffs auszuwerten. So vergehen die vierzehntägigen Treffs Sonntag zwischen 15:00 und 17:00 Uhr wie im Fluge und bereiten den Pfadis (sie kommen aus vielen unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden, aber auch aus konfessionslosen Elternhäusern) im allgemeinen große Freude.
Unsere Kluft besteht aus einem beigefarbenen Hemd mit Stammesaufnäher, an einer Schulterklappe ein – je nach Altersgruppe unterschiedlich – farbiges Band und dem dunkelgrünen Halstuch mit Knoten.
Wir führen einmal im Jahr ein Stammeslager am Gosecker Wald unweit von Weißenfels, ein Kreativwochenende (dieses Jahr bei Naumburg am schönen Blütengrund) und ein Ausflug (Trekkingtour oder Fahrradtour) durch.
Inzwischen sind wir mit den Christlichen Pfadfindern der Adventisten gut befreundet und bei ihnen zu Gast bei verschiedenen Veranstaltungen – dieses Jahr waren wir beim Himmelfahrtslager in Friedensau und beim Harz-Hajk mit dabei. Das sind tolle Erfahrungen!
Die Baptistengemeinde in Weißenfels hat uns die obere Etage ihrer Christus-Kirche (100m²) zur Verfügung gestellt, ebenso eine größere Freifläche mit Wiese im hinteren Teil des Grundstücks.
Also, falls Ihr uns mal besuchen wollt, es ist genug Platz da und es gibt im Landkreis Burgenladn einiges zu entdecken: Ganz in der Nähe befindet sich zum Beispiel die älteste (7000 Jahre) und wieder aufgebaute Kreisgrabenanlage bei Goseck, auch Sonnenoberservatorium genannt (Siehe wikipedia unter „Kreisgrabenanlage von Goseck“). oder der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra mit dem neuen Archäologiepark „Arche Nebra“.
Besuchen könnt Ihr uns auch im Internet unter www.pfadfinder-wsf.de. Dort findet Ihr unter anderem eine große Fotosammlung von unseren bisherigen Treffs.
Oder schreibt mal an kontakt@pfadfinder-wsf.de – wir freuen uns auf Post.
Gut Pfad
Peter Meusel
Quelle: scouting 03-07
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