Baden-Powell in Sicherheitsverwahrung...

Der Tod von George Floyd hat weltweite Demonstationen gegen Rassismus ausgelöst. In den Fokus gerieten inzwischen auch Denkmäler, die „Sklaverei und Rassismus“ feiern, indem sie Personen gewidmet sind, welche sich in Zeiten, in denen die Sklaverei noch üblich war oder auch zu Kolonialzeiten, Verdienste erworben hatten. Teilweise wurden diese sicherheitshalber abmontiert, um ihre Zerstörung durch aufgebrachte Demonstrationsteilnehmer zu verhindern. Mittendrin im Geschehen: Die Statue von Lord Robert Baden-Powell am Poole Quay, dem Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung. Lord Robert Baden-Powell (BP) war britischer Kavallerie-Offizier und als solches für die Kolonialmacht Großbritannien auch in Indien und Afrika im Gefechtseinsatz. Dabei erwarb er sich unbestritten auch militärische Verdienste, wurde zum jüngsten Generalmajor des Landes ernannt. Zwar ist dokumentiert, dass er diplomatische Lösungen oder minimalinvasive gegenüber militärischen Lösungen mit viel Blutvergießen vorzog. Es ändert jedoch nichts daran, dass er im Einsatz auch gegen einheimische Bevölkerung, deren Bestreben es war, die Briten als Kolonialmacht zu vertreiben, vorging. Wie hätte es zu seiner Zeit denn auch anders sein sollen. Das Denkmal, welches für Baden-Powell erst vor 12 Jahren am „Poole Quay“ in Bornemouth errichtet wurde, zeigt ihn jedoch nicht in Soldatenuniform, sondern in Pfadfinderkluft. Er sitzt auf einer Bank, blickt zum Hafen hinüber, wo die Fähren nach Brownsea Island ablegen. Auf Brownsea Island fand 1907 unter BPs Führung ein erstes Zeltlager statt, welches unbestritten als der Startschuss der internationalen Pfadfinderbewegung gilt. Dieses Denkmal von Baden-Powell nun sollte, um es vor Beschädigung zu schützen (und vermutlich auch, um sich einen aufwändige 24h-Schutz zu sparen) auf Beschluss des Poolice Council abmontiert und von der Polizei eingelagert werden- und zwar, um das Risiko zu reduzieren, dass ihm das gleiche Schicksal widerfährt, wie kurz zuvor der Statue des Sklavenhändlers Edward Colston, die in Bristol von Demonstranten um- und ins Hafenbecken geworfen worden war. Nun...