Der überraschende Sieger im Vorentscheid um das polnische Präsidentenamt heißt Andrzjei Duda, gilt aus sehr konservativ und war in seiner Jugend Messdiener und bei den Pfadfindern. Offensichtlich keine ungewöhnliche Laufbahn für polnische Politiker, die nach ganz oben möchten. Wenn er am 24. Mai in der Stichwahl gegen den jetzigen Präsidenten Bronisław Komorowski antreten wird, stehen sich als Kandidaten zwei Pfadfinder gegenüber. Auch Komorowski engagierte sich in seiner Jugend ab 1966 bei den Pfadfindern bei Warschau und lernte dort auch seine Frau kennen. Bildnachweis: cc Lukas Plewnia Quelle: Süddeutsche Zeitung 11.05.2015 Spurbuchverlag: Die größte Auswahl an Büchern über die Pfadfinder- und...
Pfadfinder und Militär – hierzulande undenkbar...
Anlässlich der Gedenkfeiern zum Ausbruch des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren wurde an vielen Orten in Polen und Deutschland der Opfer gedacht. In Polen nahezu immer dabei waren sowohl Vertreter von Pfadfindern, als auch des Militärs. In Polen gehört es zum Selbstverständnis der Pfadfinder, im Rahmen nationaler Anlässe Präsenz zu zeigen. Ähnlich bekannt ist das Engagement der amerikanischen Boy Scouts, bei Memorial Days beispielsweise für die nächtliche Beleuchtung durch das Aufstellen unzähliger Kerzen auf den Gräbern gefallener Soldaten die Verantwortung zu übernehmen. So gingen denn dieser Tage unzählige Bilder von Pfadfindern auch durch unsere Zeitungen, oft auch auf den Titelblättern. Sie zeigten beispielsweise den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit seinem polnischen Amtskollegen Bronislaw Komorowski bei der Kranzniederlegung am Denkmal für die Verteidiger der Westplatte. Daneben salutieren polnische Marinesoldaten und jeweils ein Vertreter der polnischen Pfadfinder und der Pfadfinderinnen nehmen Haltung an. Ohne Pfadfindergruß, aber die Aussage ist unmissverständlich. Diese Selbstverständlichkeit, für die Nation „Flagge“ zu zeigen, ist den Pfadfindern hierzulande mit dem zweiten Weltkrieg und ihrer Verbotszeit verloren gegangen. Es gibt wohl keinen deutschen Verband oder Bund, der auf die Idee käme, sich – zumal in Kluft oder Tracht – neben einem uniformierten Soldaten ablichten zu lassen. Auch das Selbstbild der deutschen Soldaten leidet ja darunter, von weiten Teilen der Bevölkerung nicht als verdienstvolle Verteidiger ihres Vaterlandes angesehen zu werden, sondern allenfalls als geduldetes Übel, personifiziertes Symbol eines jeden Krieges. Eine Position, zu der die deutschen Pfadfinder im Großen und Ganzen größtmöglichen Abstand wahren. Bildnachweis: Warszawa Powstaniec, wikipedia Quelle/Aufhänger: z.B. Der Tagesspiegel...
Bronislaw Komorowski sprach zu den Pfadfindern – und gewann die Wahl...
In der Unglücksnacht des 10. April, als bei dem Flugzeugabsturz der polnische Präsident Kaczyński verstarb, sprach ein Politiker zu den Trauernden auf dem Warschauer Pilsudski-Platz: „Pfadfinder wissen am besten, wie wichtig Brüderlichkeit und Gemeinschaft sind. Auch ich fühle mich als Mitglied dieser Gemeinschaft, die da heißt: Volk, Gesellschaft, Warschau und auch Pfadfindertum…Ich danke euch. In dieser schwierigen Lage: Seid bereit!“ Der dies sprach, war Bronislaw Komorowski. Mit den Pfadfindern verbindet ihn sehr viel, denn auch seine Frau Anna lernte er während seiner aktiven Zeit bei den Pfadfindern kennen. Bei der vorgezogenen Präsidentschaftswahl am 20. Juni 2010 erreichte Komorowski nun den höchsten Stimmenanteil aller Kandidaten, bei der nachfolgenden Stichwahl gegen den Zweitplatzierten Jarosław Kaczyński, den Zwillingsbruder des verstorbenen Staatspräsidenten, ging er erfolgreich hervor. Quelle: scouting...