Auch deutsche Pfadfinder können Fackeln halten – wenn der Zweck stimmt...

Anlässlich der Gedenkfeiern des Überfalls auf Polen, welcher den Start des zweiten Weltkrieges darstellte, war festzustellen, dass der Aufmarsch der polnischen Pfadfinder in voller Montur Seite an Seite mit Soldaten in Deutschland wohl eher weniger denkbar wäre. Doch wer dachte, dass deutsche Pfadfinder grundsätzlich ein geschlossenes Auftreten bei öffentlichen Anlässen und dies zudem mit Fackeln in den Händen, grundsätzlich vermeiden würden, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Es kommt halt auf den Anlass an. Anlässlich des Gedenktages der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz waren es die Pfadfinder, welche bei der örtlichen Kranzniederlegung in Niederorschel „befackelt“ den stimmigen Rahmen abgaben. In Ausschwitz selbst entzündeten Pfadfinder aus Polen, Kanada und den USA eine Kerze zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren und eröffneten damit den Tag des Gedenkens. Beachtlich: Trotz Schneelage ohne Jacken. Die teilweise kurzärmeligen Klufthemden kamen voll zur Geltung. Bei der Gedenkfeier in Stuttgart beteiligte sich eine Gruppe der Royal Rangers. Und bei der DPSG lautet das Jahresmotto für 2015, passend in diesen Tagen,  Gastfreundschaft und ganz in diesem Sinne nahm dann auch ein Stamm, nämlich der aus Gmünd, vor einigen Tagen an der städtischen Demo für Toleranz teil. Sie, die deutschen Pfadfinder, können es also doch, nicht für staatliche Belange, aber für jene der Menschlichkeit. Bildnachweis: www.auschwitz.org | Auschwitz-Birkenau State Museum, Jarosław Praszkiewicz Thüringer Allgemeine...

Pfadfinder und Militär – hierzulande undenkbar...

Anlässlich der Gedenkfeiern zum Ausbruch des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren wurde an vielen Orten in Polen und Deutschland der Opfer gedacht. In Polen nahezu immer dabei waren sowohl Vertreter von Pfadfindern, als auch des Militärs. In Polen gehört es zum Selbstverständnis der Pfadfinder, im Rahmen nationaler Anlässe Präsenz zu zeigen. Ähnlich bekannt ist das Engagement der amerikanischen Boy Scouts, bei Memorial Days  beispielsweise für die nächtliche Beleuchtung durch das Aufstellen unzähliger Kerzen auf den Gräbern gefallener Soldaten die Verantwortung zu übernehmen. So gingen denn dieser Tage unzählige Bilder von Pfadfindern auch durch unsere Zeitungen, oft auch auf den Titelblättern. Sie zeigten beispielsweise den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit seinem polnischen Amtskollegen Bronislaw Komorowski bei der Kranzniederlegung am Denkmal für die Verteidiger der Westplatte. Daneben salutieren polnische Marinesoldaten und jeweils ein Vertreter der polnischen Pfadfinder und der Pfadfinderinnen nehmen Haltung an. Ohne Pfadfindergruß, aber die Aussage ist unmissverständlich. Diese Selbstverständlichkeit, für die Nation „Flagge“ zu zeigen, ist den Pfadfindern hierzulande mit dem zweiten Weltkrieg und ihrer Verbotszeit verloren gegangen. Es gibt wohl keinen deutschen Verband oder Bund, der auf die Idee käme, sich – zumal in Kluft oder Tracht – neben einem uniformierten Soldaten ablichten zu lassen. Auch das Selbstbild der deutschen Soldaten leidet ja darunter, von weiten Teilen der Bevölkerung nicht als verdienstvolle Verteidiger ihres Vaterlandes angesehen zu werden, sondern allenfalls als geduldetes Übel, personifiziertes Symbol eines jeden Krieges. Eine Position, zu der die deutschen Pfadfinder im Großen und Ganzen größtmöglichen Abstand wahren. Bildnachweis: Warszawa Powstaniec, wikipedia Quelle/Aufhänger: z.B. Der Tagesspiegel...

Konferenz für Deutsch-Polnische Pfadfinderbegegnung Mrz12

Konferenz für Deutsch-Polnische Pfadfinderbegegnung...

Das Soziokulturelle Zentrum Turmvilla in Bad Muskau lädt gemeinsam mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) zur Konferenz für Deutsch-Polnische Pfadfinderbegegnungen ein. Die Veranstaltung richtet sich verbandsübergreifend an aktive und interessierte Akteure der interkulturellen Pfadfinderarbeit aus ganz Polen und Deutschland (Gruppenleiter, Verbandsmitglieder und Funktionsträger, DPJW – Zentralstellenmitarbeiter). Begegnungen zwischen Pfadfindergruppen sind seit Beginn der Tätigkeit des Deutsch-Polnischen Jugendwerks ein wichtiger Bestandteil des Austausches und eine besondere Form interkultureller Erfahrung. Die Pfadfinderarbeit sowohl in Deutschland als auch in Polen befindet sich in ständigem Wandel, was auch Einfluss auf deutsch-polnische Pfadfinderbegegnungen hat. Im Rahmen der Konferenz soll eine Plattform geboten werden, um über die Zukunft dieser Begegnungen zu sprechen. In Workshops wird man auf die unterschiedliche Geschichte und Ausrichtung der deutschen und polnischen Pfadfinderverbände eingehen. Dafür werden zwei Workshopgruppen für Gruppenleiter (1. Gruppendynamik bei Begegnungen von Pfadfindergruppen und 2. Tradition – deutsche und polnische Pfadfinderlieder) sowie eine Arbeitsgruppe mit den Mitarbeitern der Zentralstellen und Verbänden zu Unterstützungsmöglichkeiten für die Organisation von Begegnungen angeboten. Die Konferenz findet vom 18.03. – 20.03.2011 im Soziokulturellen Zentrum Turmvilla in Bad Muskau (Deutschland) statt. Kontaktperson: Christoph Schneider E-Mail: international@turmvilla.de Tel.: 0049 35771 640 480 oder 0048 513 644 848 Fax: 0049 35771 642 99 Soziokulturelles Zentrum Turmvilla Hermannsbad 9, 02953 Bad Muskau www.turmvilla.de Quelle: scouting...

Bronislaw Komorowski sprach zu den Pfadfindern – und gewann die Wahl...

In der Unglücksnacht des 10. April, als bei dem Flugzeugabsturz der polnische Präsident Kaczyński verstarb, sprach ein Politiker zu den Trauernden auf dem Warschauer Pilsudski-Platz: „Pfadfinder wissen am besten, wie wichtig Brüderlichkeit und Gemeinschaft sind. Auch ich fühle mich als Mitglied dieser Gemeinschaft, die da heißt: Volk, Gesellschaft, Warschau und auch Pfadfindertum…Ich danke euch. In dieser schwierigen Lage: Seid bereit!“ Der dies sprach, war Bronislaw Komorowski. Mit den Pfadfindern verbindet ihn sehr viel, denn auch seine Frau Anna lernte er während seiner aktiven Zeit bei den Pfadfindern kennen. Bei der vorgezogenen Präsidentschaftswahl am 20. Juni 2010 erreichte Komorowski nun den höchsten Stimmenanteil aller Kandidaten, bei der nachfolgenden Stichwahl gegen den Zweitplatzierten Jarosław Kaczyński, den Zwillingsbruder des verstorbenen Staatspräsidenten, ging er erfolgreich hervor. Quelle: scouting...