Buchvorstellung: Unser Schiff – eine Chronik der Brigantine Falado von Rhodos...

Zwei Glasen, ein Uhr. Der Wachführer geht aufs Vorschiff. „Wie sieht‘s aus hier.“ – „Gut, was die Versorgung betrifft. Hab gerade einen heißen Tee getrunken. Die Tasse musste ich mit einem Schluck leeren, sonst friert er in der Tasse fest. Schlecht ist das Wetter, der kalte Wind geht bis tief ins Knochenmark. Die Passage dort ist weit offen, aber weiter hinten, da kann ich nichts sehen, da verschwindet alles im Dunst. Sieht aus wie eine Nebelbank.“ – „Nebel ??!! Das kann doch nicht wahr sein, wir müssen einen Jonas an Bord haben!“ – „Einen Jonas?“ – „Na einer muss doch dafür verantwortlich sein, dass wir auf jeder Wache Nebel haben. Gut, einverstanden, suchen wir den Jonas!“ – „Und wenn wir ihn gefunden haben, werfen wir ihn auf einen spitzen Growler, oder besser, setzen ihn auf einem Bergy Bit aus, da sitzt er dann 14 Tage auf dem Eis, bis es geschmolzen ist. Schade, dass es keine Birger Bits gibt, dann hätten wir unseren Jonas schon gefunden!“ – „Mann, ich bin kein Jonas.“ Da lachen sie über ihren eigenen Blödsinn. Jedoch in früheren Jahunderten war es auf Segelschiffen durchaus Brauch, jemanden für alle Unglücke, Verhängnisse und Pannen verantwortlich zu machen. Der Wachführer geht zum Achterschiff. In den 45 Jahren, die die Brigantine Falado von Rhodos auf den sieben Weltmeeren unterwegs war, haben sie und ihre Mannschaft viel erlebt. Nachdem sie am 9. August 2013 westlich von Island gesunken ist, haben sich ehemalige und aktive Faladobegeisterte zusammengetan, um diese Chronik herauszugeben. Entstanden ist ein 80-Seiten starker Bildband, mit Anekdoten, Gedichten und natürlich Bildern. Autor: Brigantine Falado von Rhodos gem. e. V. ISBN 978-3-88778-437-9 80 Seiten Format: 28 x 24 cm zahlreiche Farbfotos, Hardcover Hier geht es zur Bestellung.   Kostenfrei den SPURBUCH Newsletter bestellen. Spurbuchverlag: Die...

Gedenktag: Falado

Heute vor neun Jahren, am 09. August 2013, sank die Brigantine „Falado von Rhodos“ vor der Küste Islands. Bei dem Unglück wurde niemand verletzt, das Schiff selbst allerdings verblieb auf See. Sie war ein (sehr schönes) Segelschiff für Gruppen der bündischen Jugend. Gebaut worden war die Falado 1968 in Griechenland im Auftrag des Altphilologen Herbert Hörhager. Dieser nutze zunächst das Schiff, um griechische Seeschlachten für seine Studenten erlebbar zu machen. Doch schon bald wurde die Idee Realität, das Schiff für Hochseefahrten der bündischen Jugend zur Verfügung zu stellen. Nach dem Tod des Eigners ging die Falado in die Hände des gleichnamigen Vereines über. Der nach dem Versinken der Falado veröffentlichte Untersuchungsbericht der BSU unterstellte neben grundsätzlicher Konstruktionsschwächen und darauf unangepasster Motorisierung der Falado auch einen unzureichenden Gesamtzustand des doch in die Jahre gekommenen Schiffes. Die Falado sei zum Zeitpunkt des Unglücks, trotz der dauerhaften Instandhaltungsbemühungen, nicht mehr in seetauglicher Form gewesen. Die Entscheidung des Vereines, sie dennoch mit Jugendlichen an Bord nach Island zu schicken, sei unverantwortlich gewesen. Der Verein wies und weist diese Vorwürfe von sich und begründet dies auch mit sachlichen Fehlern im Untersuchungsbericht. Mit großer finanzieller Unterstützung zahlreicher Spender konnte der Verein die „Whydah“ als Ersatz für die versunkene Falado erwerben. Damit kann der Traum von Segeln auch auf hoher See fortgesetzt werden. Ein echt schönes Video von einem Törn auf der Falado in 2011 findet ihr hier. Und ein schönes Doku-Bild wurde zufälligerweise von einem google-Streetview-Wagen kurz vor dem Sinken gemacht. „Unser Schiff – Eine Chronik der Brigantine Falado von Rhodos“ Wikipediaeintrag über die Falado   Kostenfrei den SPURBUCH Newsletter bestellen. Spurbuchverlag: Die größte Auswahl an Büchern über die Pfadfinder- und Jugendbewegung....

Falado vor Island gesunken, Mannschaft unverletzt...

Heute vor 7 Jahren: Die Falado, das beliebte Segelschiff für Gruppen der bündischen Jugend, ist am 09. August etwa 17 Seemeilen westlich der isländischen Halbinsel Reykjanesskagi gesunken. Personen kamen nicht zu Schaden. An Bord befanden sich neben der vierköpfigen Crew gemäß noch unbestätigten Aussagen acht Pfadfinder von der CP Saar, Stamm Gralsritter, aus Blaustein bei Ulm, insgesamt fünf Erwachsene und sieben Kinder von elf bis fünfzehn Jahren. Wie das Internetportal von Iceland Review mitteilte, ging der Notruf der Falado kurz nach 23 Uhr am 08. August bei der isländischen Küstenwache ein. Das Schiff hatte bei Unwetter einen schweren Wassereinbruch erlitten. Mit Hubschrauber und Rettungsbooten konnten alle Personen geborgen werden, was aufgrund der schlechten Wetterbedingen mit starkem Wind und meterhohen Wellen jedoch bis zwei Uhr in der früh andauerte. Anschließend wurde wohl noch der Versuch unternommen, die Falado abzuschleppen, was jedoch misslang. Die Geretteten wurden in das Fischerdorf Sandgerði gebracht und Mitarbeitern der deutschen Botschaft übergeben. Sie blieben alle unverletzt. Gemäß visir.is soll das Rettungsteam Kritik an der unangemessenen Bekleidung der Geretteten geäußert haben, „unprepared for the cool North Atlantic weather“, aber das kann man angesichts des Umstandes, dass alles so schnell ging, dass alle gerade erst aus ihren Kojen an Deck gestürmt waren, wohl als Freude an Dramatik des Journalisten einstufen. Es ist nicht das erste mal in der Geschichte der Falado, dass sie gesunken ist. Doch diesmal scheint es das letzte mal gewesen zu sein. Bei einer voraussichtlichen Tiefe des Meeres an dieser Stelle von 90-300m (letztere Zahl wurde von Islandfahrer genannt) wird sie nicht mehr zu bergen sein. Es ist aufgrund der Begeisterung für dieses Schiff jedoch von einem Neubau auszugehen. Vermutlich laufen die Vorbereitungen für eine entsprechende Spendenaktion bereits an. Auf längere Sicht wäre dies womöglich sowieso notwendig geworden. Aus dem...

Falado: Abschlussbericht der BSU liegt vor...

Heute vor 5 Jahren: Bei Unglücken deutscher Schiffe auf See wird automatisch eine Untersuchung der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) eingeleitet – so auch nach dem Untergang der Falado vor Island. Nachdem zunächst nur ein Zwischenbericht veröffentlicht werden konnte, liegt nun der Abschlussbericht vor. (BSU Pressemitteilung_20_14-2).Die Bundesstelle bemängelt, dass die Falado bereits von ihrem Bau her keinen Klassifikationen entsprach, keine Überprüfung durch anerkannte Sachverständige erfolgt sei, Schiffsverbände und Beplankung unterdimensioniert gewesen seien, die Kalfaterung nicht fachgerecht gewesen sei, es an Längs- und Torsionsfestigkeit gemangelt habe, die Schwingungs- und Schubaufnahme durch die Maschinenanlage und Propeller unzureichend gewesen sei, das Rigg am Vorsteven und Püttingeisen extremer Belastung ausgesetzt sei, das Schiff „nach einer erstaunlich langen Nutzungsdauer“ in unangemessenem Seegebiet unterwegs gewesen sei. Entsprechende vorherige Warnungen hinsichtlich des gewählten Seegebietes habe der Eigentümer-Verein ignoriert. Die BSU erhebt zudem die grundsätzliche Forderung danach, künftig auch sogenannte Traditionssegler und nicht-gewerblich betriebene Schiffe den ansonsten geltenden Sicherheitsnormen zu unterwerfen. Der Trägerverein der Falado weist in seiner Pressemitteilung (Falado Pressemitteilung_BSU_15-12-14-3) zum Abschlussbericht der BSU absolut zutreffend darauf hin, dass er gegen keine geltenden Bestimmungen verstoßen habe und dass sich habe keine eindeutige Unfallursache feststellen lassen. Weiter führt er aus: „Auch wenn das Gutachten von einem schlechten Allgemeinzustand der 45 Jahre alten Falado spricht, möchte der Verein betonen, dass die Sicherheit bei allen Entscheidungen oberste Priorität hatte. Bei allen Maßnahmen, die in der Vergangenheit zum Erhalt des Schiffes getroffen wurden – besonders wenn es um konstruktive Veränderungen ging – sind stets externe Fachmeinungen durch Werften, Bootsbauer und Sachverständige berücksichtigt worden. Ein Sicherheitskonzept war an Bord vorhanden, Sicherheitseinweisungen wurden regelmäßig mit den Crews durchgeführt und der Umgang mit Notfällen in Übungen vertieft.  Der Verein hat die möglichen Ursachen des Unfalls intensiv diskutiert und plant für das nächste Schiff ein umfassendes Sicherheitskonzept nach strengsten Standards....

Activity No.98: „Tauchgang Falado“...

Beim World Scout Moot in Island ist als „Activity“ für die teilnehmenden Rover mit No.98 ein Tauchgang angesetzt, der es in sich hat: In 90 Meter Tiefe und 17 Seemeilen vor der Küste sollen sowohl die Glocke, als auch der Delphin der vor knapp 3 Jahren dort gesunkenen Brigantine Falado von Rhodos geborgen werden. „Das wird kein Spaziergang, wir hoffen auf gute Wetterbedingungen“, preist der Organisator Thor Táuchgángsón die Aktivität an, die nur für volljährige Personen mit einem Tauchschein der Lizenz C freigegeben ist. Preislich hält sich das Angebot hingegen noch im üblichen vierstelligen Rahmen, der für Veranstaltungen des Weltpfadfinderbundes für Teilnehmer aus Europa gängig ist. Beim Trägerverein der Falado liegen die Nerven jetzt schon blank, man hofft auf gutes Gelingen, denn „Das wäre doch echt mal eine gute Tat. Nicht nur immer auf uns rumhacken und selbst nix auf die Reihe kriegen!“, murmelte kein Vorstandsmitglied, sondern nur einer, der nicht genannt werden will. Thor Táuchgángsón legt explizit Wert auf Sicherheit: „Ich habe alle drei Springbrunnenpumpen angefordert, die vor Ort verfügbar waren und die Paddelbootbesatzung unserer engagierten ehrenamtlichen isländischen Seenotrettung vorgewarnt, da kann nix schief gehen, es sei denn, die beiden werden überraschend krank.“ Kostenfrei den SPURBUCH Newsletter bestellen. Spurbuchverlag: Die größte Auswahl an Büchern über die Pfadfinder- und Jugendbewegung....