Es gibt sie noch, die gesangserprobten alten Männerstimmen. Udo Saberschinksy, der eigentlich immer überall anzutreffen ist, wo kräftiger Gesang noch gepflegt wird, hat in Zusammenarbeit mit Ömmel eine eigene CD mit dem Titel „Bündische Bardengesänge“ herausgebracht. 20 Lieder mit insgesamt etwas über 60 Minuten Laufzeit bieten den vollen Charme eines gestandenen, gesetzten Einzel-Männerbasses bei zurückhaltender Gitarrenbegleitung, teilweise mit Unterstützung einer zweiten Stimme. Die Auswahl liegt auf Liedern, die für den Einzelvortrag besonders geeignet scheinen – bekanntere wie unbekanntere. Die Aufnahme lag offensichtlich in professioneller Hand, auch wurden solche verwendet, die ganz offenbar z.B. beim „Bardentreffen“ in der Zerfer Mühle entstanden waren. Besondere Freude hört man Udos Stimme bei den beschwingten Liedern an. Bei „Tausend Dukaten“ springt das Lächeln hörbar über. Kleinere Einschränkungen gibt es; rein subjektiv würde ich bei dem Lied „Mach kein so bitteres Gesicht“ von dessen Inhalt her wohl einen jüngeren Interpreten favorisieren und bei dem ein oder anderen sentimentalen Lied könnte noch mehr Melancholie triefen, als es geschehen ist. Und der letzte Punkte der Kritik: Manche Lieder verlangen in höheren Lagen nicht nach einer Bassstimme. Sie kann dann ihre Festigkeit, mit der sie in tieferen Lagen brilliert, nicht voll zur Geltung bringen und die Luft wird etwas dünn. Das betrifft jedoch nur einzelne der ausgewählten Lieder. Und so bleibt das Gesamtfazit: Macht Spaß, zuzuhören! Die CD kann bei Udo selbst bezogen werden:...
CD-Besprechung „Handgepäck“ von Schlagsaite...
Seit letzten Sonntag läuft auch bei mir „Handgepäck“ im Player – Schon etliche Male. Der Gesamteindruck ist sehr hörbar und ein klarer Schritt gegenüber dem letzten Album „Und was kommt nun“ Da waren zwar auch ein paar einzelne gefällige Stücke drauf (10.000km, Berlin 24/7, Ich hab Jahre gebraucht). Mit dem Rest bin ich nie ganz warm geworden. Die neue Scheibe ist solide Studioarbeit, die die beschränkten Möglichkeiten der CD gut nutzt. Ich persönlich hätte die recht dominante Geige etwas mehr in die Mitte gemischt oder das Akkordeon links als Ausgleich etwas angehoben. Die Lieder sind etwas runder geworden als auf den ersten beiden Alben. Sowohl vom Sound, als auch von den Inhalten. Was mir als großer Fan der ersten Scheibe ein wenig abgeht, sind 1-2 gesellschaftskritische bissige Lieder mit etwas weniger umschreibenden abstrakten Texten. Wenig anfangen kann ich mit „Ansprache einer Bardame“ – wahrscheinlich fehlt mir die entsprechende „Szeneerfahrung“… „Verliebt in Du“ ist natürlich klasse, ebenso „Als Kind“. Ich denke, mehr als die Hälfte der Lieder haben nachhaltiges Potential. Ganz toll finde ich die (beabsichtigten?) Zitate des Reinhard Mey Stils, sowohl texlich als auch instrumental. Die Schlagsaite steht ja gewissermaßen auch in der klassischen Liedermacherlinie und tritt auch regelmäßig auf Burg Waldeck auf. Erstellt von: Martin „Einstein“...