Pfadfinderische Beziehungsformen und Interaktionsstile...

Die vierte Fachtagung Pfadfinden des Pfadfinder-Hilfsfond fand vergangenes Wochenende in Oberwesel statt. Die Veranstalter Pfadfinder Hilfsfond, RdP/rdp, PPÖ, VDAPG, DPV und BMPPD und die Sponsoren Globetrotter, Pollution Police und die Stiftung Dokumentation der Jugendbewegung sowie Universität Duisburg Essen beleuchteten die Thematik „Pfadfinderische Beziehungsformen und Interaktionsstile“ mit Referaten von Johannes Bilstein, Philipp Lehar, Dr. Susanne Rappe-Weber und Frauke Schneemann, Sven Reiß, Stephan Schrölkamp und Wilfried Breyvogel und Prof. Dr. Helmut Bremer. Inhaltlich wurde hierbei der Bogen geschlagen vom darstellenden Spiel bis zur Verfolgung Dr. Alexander Lions aufgrund seiner jüdischen Herkunft und angebichem Vaterlandsverrats im Nationalsozialismus. Ein Schwerpunkt lag durch das Referat von Sven Reiß „Scoutistisch, bündisch, erotisch, homoerotisch. Nähe und Distanz in pfadfinderischen Beziehungsformen“ und den Workshop von Annemarie Selzer „Grenzverletztungen und Missbrauch in der Jugendbewegung“ auf problematischen erotischen bzw. sexuellen Beziehungen und dem lange Jahre insbesondere in den 1920ern und erneut in den 1980ern offen propagiertem  „ästhetisch-erotischen Knabenideal“. Wie die Rückmeldungen zum Schluss ergaben, hätten sich einzelne Teilnehmer gern eine größere Bandbreite von Vorträgen zum eigentlichen Thema Interaktionsformen gewünscht. Sehr positiv wurden hingegen die diesmal erstmals angebotenen Workshops angenommen. Neben dem bereits genannten von Annemarie Selzer (AK Schatten) arbeiteten Dr. Tim Gelhaar zu „Pfadfinden ist nichts für Weicheier: Grenzverletzungen als pfadfinderische Alltagskultur?“, Danny Krull „Gute Praxis beim Gewaltschutz von Pfadfinderinnen und Pfadfindern“, Prof. Manfred Wahle „Formen pfadfinderischer Beziehungsgestaltung in ihrer Wirkung auf pädagogische Erfahrungsräume“ und Dr. Rüdiger Ahrens zu „Verklärung des Bündischen – Zur politischen und emotionalen Dimension eines schillernden Begriffs“. Die um die 100 Teilnehmer stammten aus zahlreichen sehr großen und sehr kleinen Verbänden und Bünden und vom junggebliebenem Altpfadfinder bis hin zum aktiven Stammesführer war alles vorhanden. Gerade auch in Hinblick auf seine Netzwerkfunktion macht sich die Fachtagung sehr verdient. Kostenfrei den SPURBUCH Newsletter bestellen. Spurbuchverlag: Die größte Auswahl an Büchern über...

Externer Betreuer wurde auffällig...

Ein Fall, der wieder das Gruseln lehrt: Der Betreuer eines Ferienlagers, der als Sanitäter eingesetzt wird, „untersucht “ die Kinder täglich auf Zecken und lässt sie sich hierzu vollständig entkleiden. Auch nutzt er die Chance, über entsprechende Betreuereinsätze bei Pfadfinderorganisationen und anderswo Kontakt zu Kindern und deren Familien aufzubauen, sich deren Vertrauen zu erarbeiten und sich dann an den Kindern sexuell zu vergehen. Der Fall klingt bei der ersten Lektüre etwas verworren, deshalb sei auch der Staatsanwaltschaft nachzusehen, dass sie nicht in der gebotenen Eile reagiert haben. Deutlich zeigt er aber auch, dass an einem polizeilichen Führungszeugnis auch für eherenamtliche Betreuer kein Weg vorbei führt. Bei dem Zitat des Leiters der Deutschen Pfadfinderschaft, in deren Ferienlager die Kinder „nur“ erstaunlich gründlich auf Zecken untersucht wurden und der neben einem komischen Gefühl bei sich dachte „so macht das kein Sanitäter“ fühlt man sich doch sehr an den Tipp des AK Schatten erinnert: Hört auf euer Bauchgefühl! Quelle: RP online...