Rheinischer Singewettstreit im April 2019

Die Fahrt war lang, die Fahrt war schwer. Achteinhalb Stunden mit der Bahn, Warten, Verspätung und dann in einem prächtigen Hotel mit gutem Essen, mit Wellness und herrlichem Blick auf den Rhein. Alle Mühsal war vergessen.
Es wimmelte von Klein & Groß. Wohl 700 waren gekommen, voller Freude mit Elan. Die Kohten und Jurten standen ringsum in der riesigen Burgruine über dem Rhein mit einmaliger Aussicht. Die beste Bündische Großveranstaltung. Und zum Glück Fernsehteams. Dafür spontan voll Freude.
Wenn ich als einer der ältesten Teilnehmer des Festes schreibe, der schon in Hamburg 1963 beim ersten Singewettstreit dabei war, den es gab, dann habe ich eine andere Sicht, als manch‘ anderer. Ich sehe, dass es Ehrenamtliche gibt, die das organisieren, sehe die vielen Helfer, die schleppen, bauen und ordnen, sehe die Kraft, die aus der Freude und der Aufgabe kommt.
Sehe die vielen Jüngeren, die das Glück haben, in einer Pfadfinder- oder Wandervogelgruppe groß zu werden und zu gedeihen. Viele lernen schon als Zehnjährige ein Instrument zu spielen und Sprachen, fahren im Sommer in fremde Länder, dem Konsum entgegen. Da passt das Wort „Subkultur“ nicht, da ist viel mehr. Es ist ein Lebensentwurf, eine Chance, von der viele nur träumen. Träumen, obwohl sie diese Chance ergreifen könnten, auch noch, wenn sie älter sind.
Bei unserem Wandervogel e.V., den wir den „Lüttenmarker“ nennen, ist es möglich, als Einzelner und als Gruppe aus dem im In- und Ausland dazu zu stoßen. Da wir nicht so, wie die meisten Bündischen beim Singewettstreit in Kluft auftreten, sind wir nur an unserem kleinen GoldGreifen zu erkennen. Vielleicht sollten wir uns doch unser grün-rot-goldenes Halstuch umlegen.
Als ich rauskam traf ich schon bobli, jochen und dann auch ingo. Wir verabredeten uns zum gemeinsamen Singen, später kam auch monija dazu. Einiges war zu bereden, mehr zu singen. Unter den Liedern waren einige schöne, neue Mecklenburger Lieder, die einigen, die sich dazu gesellten,  neu waren. Lieder, die ankamen und gern gesungen wurden. Gespräche zwischendurch mit wolle, pauli, immo und ömmel führten dazu, dass bobli, immo und jochen mit ömmel auf die Bühne gingen und mit einer Einstimmung Sankt Goar und dem Bürgermeister. der die Ruinennutzung möglich machte.
Das Singen am Feuer unter der Plane in den beiden Nächten war für mich der Höhepunkt. Allein dafür hat sich die Reise von monija und mir aus Mecklenburg gelohnt. Die Jüngeren hatte großartige Sänger und neue Lieder dabei, die wir noch nicht kannten. Gern nehmen wir die schönsten davon in unseren Liederschatz auf.
Mit unseren Herzensliedern haben wir gesungene Schätze, die nicht gering zu achten sind, nicht von der Mode, vom Mainstream verflacht, die uns keiner rauben kann. Wer gehört und gesehen hat, wie die Jüngeren im Feuerkreis sangen, der spürte, dass hier Persönlichkeiten glücklich und frei heranreifen, die uns älteren Erfahrenen nicht nachstehen.
Das Fest endete mit großem Streuselkuchenessen und mit der Schlussrunde endete. monija trat bei der Schlussrunde in die Mitte und sagte wolle besonders Dank. Voll Freude schreibe ich diese Erlebnisse, um auch dem großartigen Team von Herzen Dank zu sagen.                                                                                                                                                                                                                                                                                           hedo
Fazit
Wir waren da mit hedo, monija, ingo, bob. Was haben wir mitgenommen außer der Freude? Wir haben neue Freunde gewonnen. Besonders jochen, ömmel und immo, mit denen wir mehrmals sangen. Die Singkreise am Feuer, besonders vom immo in Gang gebracht und das Singen von Mecklenburglieder in der Mulde am Eingang waren für mich Höhepunkte des Festes auf der Burgrune Rheinfels.  Die jährlichen Singewettstreite dort und unten in Sankt Goar zählen für mich zu den schönsten bündischen Großveranstaltungen. Sie sind Garnant für schöne Erlebnisse, gute Gespräche, gemeinsames Singen und angenehmes Miteinander.
Neben den drei Wochenenden unseres Bundes sind sie für mich ein Jahrfeshighlight, das ich nicht missen möchte.       wv

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