Preis des Westfälischen Friedens 2018

Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens geht 2018 an gleich drei Staaten und eine weltweite Jugendbewegung. Wie die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) gestern in Münster bekannt gab, erhalten die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Organisation der Pfadfinder die Auszeichnung, die vor genau 20 Jahren erstmals vergeben wurde. Um den Friedenspreis entgegenzunehmen, werden die drei Staatsoberhäupter aus dem Baltikum im Sommer nach Münster eingeladen. Die feierliche Verleihung des Preises findet am 14. Juli im Rathaus zu Münster statt. Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro – gestiftet durch das Kuratorium aus westfälischen Unternehmer-Persönlichkeiten – wird traditionell unter den Trägern geteilt.

„Aufgrund ihrer exponierten Lage als nördliche ‚Außenposten‘ der EU sind Estland, Lettland und Litauen heute nicht frei von einer möglichen Verwundbarkeit“, zitierte Dr. Reinhard Zinkann, der Vorsitzende der WWL, aus der Begründung der internationalen Jury. „Daher liegt es nahe, sie wegen ihrer besonderen Bemühungen um Integration in Europa zu würdigen und zu stärken.“ Das Thema Frieden bewege die Bevölkerung in den baltischen Ländern seit der Erlangung ihrer Unabhängigkeit Anfang der 1990er-Jahre auf ganz besondere Weise. Zur Entgegennahme des Friedenspreises werden Zinkann zufolge die Staatsoberhäupter der drei Länder nach Münster eingeladen: Kersti Kaljulaid, die Staatspräsidentin Estlands, Dalia Grybauskaitė, Litauens Staatspräsidentin, und Raimonds Vējonis, der Präsident Lettlands.

Zusammen mit den baltischen Staaten werden in diesem Jahr die Pfadfinder geehrt. „Als die weltgrößte Jugendbewegung will das Pfadfinden zu einer friedensorientierten Entwicklung junger Menschen beitragen, damit diese sich als verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft engagieren können“, erklärte Dr. Reinhard Zinkann. „Mit gemeinsamen Werten wie dem gleichberechtigten Zusammenleben, der Toleranz gegenüber anderen, aber auch dem Respekt vor der Umwelt baut das Pfadfinden auf dem Ideal auf, dass alle Menschen in Frieden miteinander leben können.“ Den Preis werden in Münster junge Pfadfinder sowie Vertreter der Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände entgegennehmen. Thematisch und terminlich eingebettet ist die diesjährige Preisverleihung in das Großprojekt „Frieden.Europa“, das im Europäischen Kulturerbe-Jahr „ECHY 2018“ von den Städten Münster und Osnabrück realisiert wird.

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Stiftung des Friedenspreises warf der WWL-Vorsitzende Zinkann auch einen Blick zurück. „Seit der ersten Verleihung 1998 wollen wir mit unserem Preis die Erinnerung daran aufrechterhalten, was die Gesandten im Jahr 1648 in Münster und in Osnabrück geleistet haben“, erklärte Zinkann. Das historische Vertragswerk sei beseelt gewesen durch den Traum vom Frieden, der die Menschen in ganz Europa bewegte. Zinkann: „Das hält bis heute an und gibt der Verleihung unseres Friedenspreises ihren Sinn.“

Seit 1998 ging die Auszeichnung an Václav Havel, Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valéry Giscard d’Estaing, Kofi Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt, die Besatzungen der Raumstation ISS und den jordanischen König Abdullah II ibn Al Hussein. Gemeinsam mit Persönlichkeiten oder Repräsentanten von Staaten, die zum Vorbild für Friedensarbeit in Europa und der Welt geworden sind, werden immer auch junge Menschen geehrt, die durch ihre Taten ein Beispiel für politische, soziale und ökologische Versöhnung und damit für Frieden in der Welt gegeben haben. Zuletzt wurden hier die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die Jugendarbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ausgezeichnet.

Alle weiteren Informationen zum Internationalen Preis des Westfälischen Friedens gibt es unter www.westfaelischerfriedenspreis. de

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