Pfadfinder helfen in den Hochwassergebieten im Rahmen der 72-Stunden-Aktion

Als Schutz gegen die Flut wurden Sandsäcke befüllt. Bild: Tobias Becker.
Als Schutz gegen die Flut wurden Sandsäcke befüllt. Bild: Tobias Becker.

Schutzdämme Auf- und Abbauen, Böden und Tapeten in Kellern ausreißen, kontaminierte Sandschichten abtragen; so sehen die Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten rund um Magdeburg aus. Mitten unter den Helfern engagierten am dritten Juniwochenende auch die Pfadfinder des Diözesanverbandes der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg.

Nach der Flut bleibt der Schlamm. Bild: DPSG
Nach der Flut bleibt der Schlamm. Bild: DPSG

Nach den schlimmen Bildern der Flutkatastrophe in weiten Teilen Deutschlands hatte sich der Diözesanverband der Georgspfadfinder der Diözese Rottenburg-Stuttgart entschlossen, freiwillige Helferinnen und Helfer nach Magdeburg zu schicken. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, während der in ganz Deutschland soziale Projekte durchgeführt wurden, packten rund 60 Pfadfinder kräftig mit an, um den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe in Magdeburg und Naumburg zu helfen.

Am Abend des 15. Juni machten sie sich mit dem Bus auf nach Sachsen-Anhalt. Welche Aufgaben auf sie warteten, wussten sie nicht. Doch die Motivation zu Helfen war groß. „Alles was wir wussten war, dass wir dort helfen wollen die immensen Schäden, die das heftige Hochwasser hinterlassen hat, zu beseitigen“, sagt Tobias Becker, der nach der Hilfsaktion hinter seiner Brille müde und erschöpft blinzelt.

Da heißt es tüchtig anpacken. Bild: DPSG
Da heißt es tüchtig anpacken. Bild: DPSG
Die Georgspfadfinder arbeiteten bereits ab Freitagmorgen an verschiedenen Einsatzorten. „Kurz nach sieben Uhr riss uns der Wecker aus dem viel zu kurzem Schlaf, aber schlechte Laune war nicht zu spüren. Wir waren allerdings doch recht nervös, weil wir immer noch nicht wussten, was genau auf uns zukommt“, sagt Tobias Becker und zieht das Hemd seiner Pfadfinderkluft zurecht. Erst in der Einsatzzentrale wurden die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf Einsatzorte verteilt.
In einer Kindertagesstätte mussten die Kellerräume von Flutschäden beseitigt werden. An einem Beachballplatz galt es den kontaminierten Sand wegzutragen. Ein Campingplatz musste von Treibgut befreit werden. „Hier wurde uns klar, wie hoch das Wasser tatsächlich stand, Tierkadaver, angeschwemmte und verkeilte Bäume sowie tote Fische in den Ästen der Bäume. Das war das Bild welches sich unserer Truppe am Campingplatz in Naumburg bot“, berichtet Sven Kroll, der Vorsitzende des Diözesanverbandes der Georgspfadfinder.
Mitglieder der DPSG engagierten sich bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ in Hochwassergebieten. Bild: Tobias Becker
Mitglieder der DPSG engagierten sich bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ in Hochwassergebieten. Bild: Tobias Becker

Bereits am Abend des ersten Einsatztages, als sich die Helfer auf eine warme Dusche und Abendessen freuten, ereilte sie ein Hilferuf aus Magdeburg-Rothensee. Es musste schnell ein weiterer Schutzdamm gebaut werden, da das THW, das bislang dort mit Pumpen im Einsatz war, abrücken musste. Ohne lange zu überlegen machte sich die Gruppe nach dem kurzen Abendessen auf den Weg. Zufrieden mit dem Einsatz seiner Pfadinder zieht Sven Kroll sein Resümee: „Die Dankbarkeit der direkt Betroffenen Menschen war allerorts spürbar. Im Nachhinein war es die einzig richtige Entscheidung, die Anreise auf sich zu  nehmen und vor Ort zu helfen. Alle, die dabei waren, würden sich sofort wieder bereit erklären, zu helfen, wenn diese Hilfe erneut benötigt werden sollte.“

Zugesendet von: Marko Lederer

Referent für Medien und
Öffentlichkeitsarbeit
DPSG –
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt  Georg
Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

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