
1500 Pfadfinder, gutes Wetter und eine herausragende Spielidee, das ist der Stoff, aus denen erfolgreiche Bundeslager geschnitzt sind. Die diesmaligen Ausrichter des Bundeslagers des Deutschen Pfadfinderbundes (DPB), Jungenschaft Gralsritter aus Monheim, Jungenschaft und Hag Schwarzer Adler aus Köln, Jungenschaft Volundr und Hag Rheintöchter aus Bonn konnten in jeder Hinsicht punkten. Die Teilnehmer waren aus dem gesamten Bundesgebiet der Einladung gefolgt, die sie zu Pfingsten in der Schavener Heide bei Mechernich in der landschaftlich schönen Eifel zusammenrief. Das Lager stand unter dem Motto der Olympischen Spiele – ein freundschaftlicher Wettkampf und ein gegenseitiges Kennenlernen.
Aus der Einladung zum Bundeslager:
„Ich bin seit 1998 bei den Pfadfindern. Ich habe seitdem jedes Bundeslager mitgemacht. Ich habe unter anderem für den Adler gekämpft, die Schlachten des dreißigjährigen Krieges geschlagen und die Geschichte der Yeringaflora miterlebt… Wir wollen uns wieder einer Geschichte hingeben – unserer eigenen.“ (Klopfer, JS Volundr)

Standen in den vergangenen Jahren oft Kostüme oder phantasiereiche Spielideen bei den Bundeslagern im Mittelpunkt, so waren es diesmal die realen Gruppen selbst. „Die mit den Baströckchen“ vom Bundeslager 2007 offenbarten sich als Jungenschaft Schwarzer Adler mit erstaunlichem Talent für anspruchsvolle Fotographie; Gau Franken (der im Bundeslager 1999 einen eindrucksvollen Drachen präsentiert hatte) zeigte sich als Spezialist für gut inszenierte Fehden; die Sueben können hervorragenden Kuchen backen und überhaupt war der Tag der offenen Jurten mit all den Ausstellungen, Fotos, lukullischen Köstlichkeiten einer der Höhepunkte des Lagers, aber mitnichten der einzige.
Ob die Horten und Gilden bei der Lagerrallye knifflige Fragen zu beantworten hatten (das

Lieblingsessen von der Bundesmächenführerin ist übrigens „Möhren durcheinander“), oder beim Postenlauf von sportlichen Herausforderungen bis hin zum Pfadfindergeschichtskreuzworträtsel Aufgaben miteinander bestanden, stets war gute Stimmung allgegenwärtig. Ein Fotowettbewerb rundete das Bild tagsüber ab. Zwar musste das fast schon traditionelle Schlammcatchen dieses Jahr wegen gutem Wetter ausfallen, das tat der Stimmung aber mitnichten einen Abbruch. Abends dann die traditionellen Singerunden in den verschiedenen Jurtenburgen und der Tschaikochwettbewerb (weißer Tschai, Tschai mit Milch, Tschai mit vielen Gewürzen, eher süßer Tschai, Tschai mit und Tschai ohne – alles dabei, gewonnen hat dann aber doch das Traditionsmodell). Wie viel an Details bedacht werden kann, um ein Bundeslager wirklich eine runde Sache werden zu lassen, zeigte sich auch beim Weckdienst. Der hervorragende, musikalisch anspruchsvolle und qualifizierte Trompeter entlockte seinem Instrument echte Harmonien und echte Lieder und erhielt dafür (und das um acht Uhr morgens) Zugaberufe (!) aus den Schlafsäcken ringsum. Super war auch die traditionelle Lagerpost mit den nimmermüden Austrägern und ihrem detektivischen Gespür. Auch die Sanitäter von den Johannitern erhielten Dankeskarten per Post. Das Zusammenwirken an dieser Stelle war von gegenseitiger Begeisterung geprägt (und das, obwohl es natürlich etwas zu tun gab). So nette, so hilfsbereite und so mit Freude bei der Sache, ins Lager integrierte und kompetente Sanitäter wird man sich für die kommenden Bundeslager vormerken.

Die Teilnehmer fuhren begeistert nach Hause und freuen sich schon auf das Bundeslager 2011, welches dann bei Recklinghausen stattfinden wird.
Der Deutsche Pfadfinderbund (DPB) ist ein unabhängiger, interkonfessioneller und bündisch geprägter Pfadfinderbund. Er dient gemeinnützigen Zwecken und wird rein ehrenamtlich getragen. Der DPB ist Mitglied im Ring junger Bünde. Das gemeinsame Bundeslager findet alle zwei Jahre statt. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage www.deutscher-pfadfinderbund.de
Quelle: scouting 03-09
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