Nur den Winter verbringt die Heilerin im Haus

Da staunen selbst Pfadfinder: Seit vier Jahren verbringt die Mittfünfzigerin Barbara Greiner-Bechert das vollständige Sommerhalbjahr in Lauscha in einer handelsüblichen Pfadfinder-Jurte. Nur im Winter ist sie wegen der Witterung gezwungen, in einem Haus von Freunden unterzukommen. Die ehemalige Direktorin für Außenwirtschaft und Absatz wandte sich vor einigen Jahren der alternativen Medizin zu. Beginnend mit Qi-Gong über Akupressur bis zur Tuina-Anmo-Massage, einer Technik aus der TCM, belegte sie über 20 Kurse und bezeichnet sich heute als seelische Lebensberaterin. In der Jurte fühlt sich Barbara Greiner-Bechert wohl. Was anderen Angst mache, nämlich allein in der freien Natur zu leben, macht sie nach eigenem Bekunden stark. „Dazu gehört, dass man mit sich und seiner Umwelt im Reinen ist. Und bis dahin ist es ein Stück Arbeit, um die Erkenntnis zu gewinnen, dass das für einen selbst das Richtige, Wahre und Einzige ist, um zufrieden zu sein“, sagt Barbara Greiner-Bechert, die am liebsten barfuß geht. Sie gibt gern ihre Überzeugung weiter, dass Oberflächlichkeit, Schönheit, Reichtum und viele anderen Dinge der zivilisierten Welt nicht das sind, was sich die Menschen insgeheim erhoffen und wünschen. „Bei mir merken die Leute, wie sie unter Druck stehen und das nicht ausleben können, was sie vom Inneren her in Wirklichkeit möchten“, erklärt sie. „Das habe ich gefunden und bin dankbar dafür, dass ich in dieser Richtung weitergemacht habe. Anders denken ist ein Prozess, über den man nicht sagen kann, wie lange er dauert. Das ist eine Entwicklung“, so das Statement der Aussteigerin in einem Zeitungsinterview für „Freies Wort“. Für Freunde und Gäste steht neben ihrer Jurte übrigens eine Kohte – als Gästezimmer sozusagen.

Quelle: scouting 03-09


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