Nicht-koedukativen Vereinen droht Verlust der Gemeinnützigkeit

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sitzt gerade an der Überarbeitung des Gemeinnützigkeitsrechtes. Und geht es nach ihm, sollen Vereinigungen, welche sich nur an ein Geschlecht wenden, die Gemeinnützigkeit künftig entzogen werden. Er geht dabei von einigen hundert Vereinen aus, der Verein Deutsches Ehrenamt hingegen von einigen Tausend. Primär regten sich daraufhin Männervereinigungen wie Schützen aber auch einige Karnevals-Corps auf, aber der Vorstoß von Olaf Scholz meinte im gleichen Maße auch reine Frauenvereine. Da an der Gemeinnützigkeit auch Fördermittel hängen, geht es bei vielen um die Existenz. Sollte das Gesetz tatsächlich im Scholz’sen Sinne überarbeitet werden, wird es wohl zu zahlreichen Fusionen von Männervereinigungen mit ihren weiblichen Pendants kommen, wo es diese denn gibt. Ob sich Scholz durchsetzen kann, darf eher angezweifelt werden. Einer der prominentesten Gegner ist Armin Laschet, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, welcher Scholz Vorstoß als „Frontalangriff auf das Ehrenamt“ bezeichnete.

Auch in der Pfadfinder- und Jugendbewegung ist die Geschlechtertrennung nicht unüblich. Die Mädchen und Frauen im DPB-Mädchenbund dürften jedoch Glück haben: Sie gehören zusammen mit dem Jungenbund zum gemeinsamen Dach des Deutschen Pfadfinderbundes.

Quelle: Die Welt 15.11.2019


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