Nachruf Guntram Welzig „Gundi“

Guntram im Kreise seiner Kameraden als Jungkornett ca. 1955.

Pfadfinder und Rotkreuzler: Guntram Welzig, Pfadfindername „Gundi“ war nicht nur lange Jahre das allgegenwärtige Gesichts des Rotkreuz-Ortsvereins, sondern von 1954 bis 1964 Mitglied des Pfadfinderstammes der DPSG Plankstadt. Am 15. September ist er von uns gegangen.

Sein Engagement in beiden Institutionen kommt nicht von ungefähr. Die idealistische Grundorientierung des Helfens ist die gleiche, das Pfadfinderversprechen fordert, „jederzeit und allen Menschen zu helfen“. Und sein Einsatz beim Roten Kreuz kommt unmittelbar aus seiner pfadfinderischen Vergangenheit. Die Pfadfinder seiner Zeit hatten vor ihrem Versprechen verschiedene Prüfungen zu absolvieren, unter anderem einen Kurs in Erste Hilfe, angeboten vom Roten Kreuz. Dieser Grundkurs war für Guntram nach seiner Bundeswehrzeit der Einstieg zum ehrenamtlichen Engagement beim Roten Kreuz und zu seiner beruflichen Neuorientierung im medizinischen Bereich. Auf verschiedenen Pfadfinderlagern war er als Betreuer und Berater tätig.

Gundi trat am 01.09.1954 als Jungpfadfinder in den örtlichen Pfadfinderstamm St. Nikolaus unter dem damaligen Feldmeister Wolfgang Stroh in die Jungsippe „Adler“ ein. 1955

Auf der Wanderfahrt im Spessart 08.1961 auf einem Frachtkahn am Main.

wurde der rührige Junge zum Kornett (Sippenführer) ernannt, 1956 Übergang zur Pfadfinderstufe. Im März 1957 legte er sein Pfadfinderversprechen ab. Bekannt wurde er als temperamentvoller Bannerträger der Pfadfinder bei den jährlichen Fronleichnamsprozessionen. Beim Abschluss in der St. Nikolaus-Kirche war es üblich, unter dem brausenden Orgelklang und dem Choral „Grosser Gott wir loben dich“ vor dem Altar das Banner der mitlaufenden katholischen Organisationen zu schwingen. Dabei passierte ihm das Missgeschick, dass die Bannerspitze aus Messing sich löste, in hohem Bogen quer durch den Altarraum flog und scheppernd in einer Ecke landete.

Guntram Welzig lebte in hohem Masse die pfadfinderische Hilfsbereitschaft, die „gute Tat“. Meine persönlich intensivste Begegnung mit Guntram war ein Wanderlager quer durch den Spessart im Jahre 1961. Er war kurz zuvor nach dem 18monatigen Wehrdienst von der Bundeswehr zurückgekommen und hatte davon einiges zu erzählen. Seine Ratschläge zur gesunden Lebensführung liess er allen Mitwanderern zukommen. Guntram hat viele Spuren im Leben anderer Menschen hinterlassen, er hat als Vorbild im pfadfinderischen Sinne  gehandelt und die Welt ein wenig besser verlassen, als er sie angetroffen hat. Er hat seine Aufgabe erfüllt und ist nach Hause gegangen. Zu seinen älteren Mitpfadfindern hielt er immer einen losen Kontakt. Sie werden ihn als wertvollen und vorbildlichen Menschen in Erinnerung behalten.

 

Quelle Vorschaubild: Schwetzinger Zeitung, Archivbild Zeuner im Personenporträt zu Gundi vom 04.11.2017 „Er hilft überall, wo es nötig ist“.

Beitragsbilder zugesendet von Winfried Wolf.


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