Uns erreichte die Nachricht, dass „Omo“, Detlef Graf, am 14.05. überraschend im Alter von 67 Jahren seine letzte Fahrt angetreten hat. Vielen war er als sangesfroher „bündischer Schlachtenbummler“ zumindest vom Sehen bekannt. Heißt es dann unverhofft Abschied nehmen, fällt einen plötzlich auf, wie wenig man doch wirklich wusste. In den vergangenen Jahrzehnten war er 40 Morgen, dann Nifelgau und zuletzt der Neugründung Silbergreif zugehörig. Zweifelsohne einer der Guten. Er war nicht nur talentierter Gitarrenspieler, sondern hatte sich über die Jahre auch eine beeindruckende Sammlung besonderer Varianten zugelegt, die er teilweise selbst aufbereitet hatte. Daneben war er auch begeisterter Roller- und Motorradfahrer. Er war stolz darauf, dass er in der Datei seines Hutmachers direkt hinter der Herzogin Kate von Cambridge einsortiert war.
Geboren war er am 25.12.1955 in Nienburg a.d. Weser, doch ich lernte ihn „erst“ ab dem ÜT 2017 langsam näher kennen. Er kam mitsamt Gitarre aus einer der Humustoiletten heraus. Das war nicht ganz einfach, da Omo eher kein Strich in der Landschaft war, die Tür hingegen schmal ausgeführt. Ich erlaubte mir einen dummen Spruch, ob er die Gitarre denn auch mit in den Schlafsack nähme. Da war ich bei Omo aber an den Falschen geraten. Dumme Sprüche waren nämlich sein persönliches Hoheitsgebiet und keiner konnte ihm das Wasser reichen (im Februar 2023 wurde er im Stande des Ritters -Ritter Omo, Cavaliere der blauen Blume- bei der Schlaraffia Confluentia aufgenommen). Bis ich das und seinen persönlichen verbalen Grad zwischen Humor und Ernst halbwegs verstanden hatte, hielt ich ihn zuerst für ausgesprochen arrogant, einen Pfadfinderverachter und schließlich für einen grundsätzlichen Menschenhasser. Wenn ihm was zu blöd war, gab er es zu verstehen. Er ließ sich nicht von jedem auf Augenhöhe kumpelig behandeln. Omo war eben Omo. Sein Platz am Feuer ist nun leer.
Wir trauern mit seiner Familie.
Horridoh!
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