Am Morgen des 07.08.2023 ist Lampi (Peter Lampasiak) im Alter von 95 Jahren friedlich eingeschlafen. In den letzten Wochen zuvor hatte dann doch das Alter seinen Tribut gefordert. Mit Lampi geht eine ganze Generation der Jugendbewegung zu Ende.
Der ehemalige Jungenschaftler, Waldorf-Pädagoge, Künstler und Mitbegründer der Freien Fahrtengemeinschaft Artaban war am 12.12.1928 in Berlin geboren worden. Geprägt durch seine Wandervogel-Eltern geriet er bereits im Alter von 16 Jahren wegen „Bündischer Umtriebe“ mit dem damaligem nationalsozialistischem Regime aneinander, nur wenig später wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Nach dem Krieg gründete er mit einem Freund zusammen in Schleswig eine Jungenschaftshorde. Beruflich war er Waldorf-Lehrer in Hannover und 1979 Mitbegründer der Waldorfschule in Bothfeld. Die durch ihn dort maßgeblich initiierte Wandergruppe mauserte sich zusammen mit ähnlichen Initiativen an anderen Waldorfschulen zur „Freien Fahrtengemeinchaft Artaban“. Auch lange nach dem „Ruhealter“ war Lampi zusammen mit seiner Frau pädagogisch tätig in Kleinklassen zur besonderen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Vielen ist er zudem durch seine kreativen und musikalischen Beiträge beim Fest der Kulturinitiative bekannt gewesen, unvergessen seine Kletterpartie auf dem Tor der Burg Ludwigstein zum Protest gegen deren angehobenen Übernachtungspreise vor vielen Jahren. Auch da war er schon nicht mehr jung gewesen, aber dies hielt ihn nicht davon ab, agil wie ein Zwanzigjähriger die eisernen Streben zu erklimmen. Reich an Jahren, doch jung im Geiste, kreativ, nett und hingebungsvoll war Lampi. Doch all diese Nettigkeiten können kaum ausdrücken, was er durch sein Dasein anderen, jungen und junggebliebenen, Menschen gegeben hat.
Bildnachweis: Bernd Schwabe, Wikipedia Commons
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