Nachruf auf Ernst-Werner „Ewel“ Ludwig
Am Abend des 21. März ging Ewel auf seine letzte Fahrt. Er erlag im Alter von 84 Jahren seiner Krebserkrankung. Der Redaktion ist kein Pfadfinder bekannt, der im Laufe seines Lebens mehr Pfadfinderstämme gegründet hätte, zeitweilig führte er gar drei parallel und zudem noch einen Gau. Sein Weg führte über den Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) in Folge der 68er Auseinandersetzungen zusammen mit dem ihm geführten Stamm Orion (Leverkusen) in den DPB Westmark, er baute dann Stamm Wikinger in Niederkassel und Stamm Maximilian Bayer in Sankt Augustin auf und war Gründer und Gauführer des Gaues Bergisches Land ab 1970 für mehr als ein Jahrzehnt (seinerzeit noch unter dem Fahrtennamen „Porky“).
Um 1988 wechselte er (die Modernisierung des DPB Westmark hin zum heutigen DPB Mosaik war nicht so seins) in den Deutschen Pfadfinderbund und baute in Bonn des Stamm von Gottberg auf (heute Teil der Jungenschaft Volundr). Im November 1989 erhielt der Jurist und Oberregierungsrat das Bundesverdienstkreuz am Bande. Einige Jahre war er kommissarischer Gauvogt des Fälischen Gaues im DPB, ehe er sich verstärkt u.a. der Arbeit in der Pfadfinder Geschichtswerkstatt (PGW) widmete, deren Vorsitzender er war. Zudem war er auch in zahlreichen weiteren Zusammenschlüssen im pfadfinderischen Kontext engagiert, sei es als Fördervereinsvorsitzender oder Altpfadfinder. Ewel war zweifelsohne ein Pfadfinder vom konservativen Schlag mit Leib und Seele. Manche seiner Entscheidungen konnte oder wollte nicht jeder mittragen, insbesondere sein jüngstes politisches Engagement stieß auf Unverständnis und verschloss so manche Tür. Sein Lebenswerk bleibt erhalten, ebenso wie die von ihm gegründeten Stämme. Aufgrund der aktuellen Lage fand seine Beisetzung im engsten Kreis im Familiengrab auf dem Melaten-Friedhof in Köln statt. Zu einem geeigneten Zeitpunkt werden seine Brüder des Deutschen Pfadfinderbundes eine Gedenkfeier nachfolgen lassen. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie.