Kritische Auseinandersetzung mit Liedgut

Das Liedrepertoire der Bünde speist sich aus vielerlei Quellen und Zeiten und ist davon geprägt. Es ist kein neues Phänomen, dass diesbezüglich eine kritische Debatte erfolgt, beispielsweise weil der Urheber des Liedes eine fragwürdige Biographie vorzuweisen hatte oder der Text als zu martialisch empfunden wurde. In jüngerer Zeit erfolgen nun verstärkt Auseinandersetzungen mit bestimmten Vokabeln, die früher als „Kulturkolorit“ gang und gäbe waren, nun aber zunehmend als schwierig empfunden werden. Dabei reichen die Entscheidungen von „trotzdem unverändert singen, ist schließlich historisch zu sehen“ bis hin zum Streichen der Lieder aus Liedsammlungen oder dem kommentierten Abändern von Textteilen. Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder hat hierzu eine umfassende Handreichung verfasst. Auch bei der Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands erfolgte anlässlich der Auflage eines Liederbuches eine entsprechende Auseinandersetzung.


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Kommentare

2 Antworten zu „Kritische Auseinandersetzung mit Liedgut“

  1. Avatar von Winfried Wolf
    Winfried Wolf

    …wir haben in unserem gildenliederbuch der altpfadfinder burgund bei der neuauflage die schlimmsten schnulzen entsorgt. sie sind nicht nur ideologisch eine zumutung, sondern vor allem ästhetisch…
    die meisten der gängigen lieder haben wir an den unzeitgemässen stellen abgeändert und durch bessere texte und formulierungen ersetzt, manche strofen auch ganz weggelassen.
    bei den autoren waren wir nicht so pharisäisch wie die vcp-kritiker. im rückblick ist es nur allzu leicht, zu verurteilen. jeder mensch ist auch kind des zeitgeistes.
    wenn ich mir nur all die üblen linksradikalen gendersterne im texte anschaue, eine zumutung! glaubt ihr wirklich an die diversen geschlechter?
    ein schmarren!
    pfadigrüsse, winnes

    1. Avatar von almi (Redaktion; DPB)

      Lieber Winnes, ich hätte persönlich ein hohes Interesse an euren „Varianten“.

      Was den „Glauben“ an diverse Geschlechter angeht, so ist es Tatsache, dass dass die Wörter „Hermaphrodit“, „Zwitter“ u.ä. schon lange existieren. In der Fachliteratur wird die Häufigkeit eines uneindeutigen Genitales bei Geburt auf etwa 1:4500 bis 5500 geschätzt. Hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung sind das fast so viele, wie es aktive Pfadfinder in Deutschland gibt. „Glaubst“ du an Pfadfinder?

      Hinzu kommen jene, bei denen (aus welchem Grund auch immer!) unabhängig vom biologischen Geschlecht die Selbstwahrnehmung davon abweicht. Dass es diese gleichfalls gibt, ist auch eine Tatsache und hat mit „Glauben“ nichts zu tun. Mit „Glauben“ hat lediglich zu tun, wie wir damit umgehen möchten.

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