Kritik an der Mitwirkung von Eltern

Fehlt es einem Pfadfinderstamm an Leitern, so wird bisweilen die Mitwirkung von Eltern auf der Gruppenführerebene in Erwägung gezogen. Auch kommt es vor, dass Eltern mit pfadfinderischen Hintergrund, die an ihrem Wohnort keinen Stamm für ihre Kinder finden, diesen kurzentschlossen selbst gründen. Indirekte Kritik an diesem Vorgehen äußert Alfred Thomin in der Ausgabe 2/2013 der Zeitschrift Kreuzwacht. Um Jugendlichen einen eigenen Platz zum Wachsen und Werden bieten zu können, müsse ein deutlicher Trennungsstrich sowohl zu der Wölflingsstufe, als auch zu den Eltern und Erwachsenen gezogen werden. Dies sei eine Notwendigkeit, um den Ansatz Baden-Powells, von einem eigenen Jugendbereich als anerkannte Erziehungsinstitution zwischen Schule und Elternhaus, gewährleisten zu können. „Familienvereine mit Schnitzeljagden, Würstchenbraten, Lagerfeuer, Laternenumzügen und gemeinsamen Hüttenbau ist für Eltern und ihre Kinder eine gute Sache. Nur, – mit Pfadfinderei hat dies nichts zu tun!“

In eine ganz ähnlich Kerbe schlägt auch die Darstellung von Andreas Gürke in der Zeitschrift „Der Leiermann“ Ausgabe 29, wenn er zu den Grundlagen eines Bundes schreibt „Von größter Wichtigkeit ist dabei die Selbsterfahrung. Doch selbst in vielen, sich „jugendbewegt“ nennenden Bünden ist für Heranwachsende Selbsterfahrung durch allzu fürsogliche Ältere in weiten Bereichen gar nicht mehr möglich.(…) Das Fernhalten jedweder etwaigen Gefahr und Anstrengung geht am Anspruch jugendlicher Entwicklung vorbei.“

Quelle: Kreuzwacht, (Kreuzpfadfinderzeitschrift), Ausgabe 2/2013
Der Leiermann, (Weinbacher Wandervogel), Ausgabe 29

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