Klagen gegen Boy Scouts of America

Neu sind die Missbrauchsvorwürfe gegen die „Boy Scouts of America“ (BSA) nicht. In einer bereits erfolgten internen Untersuchung der zum Teil länger zurückliegenden Ereignisse wurden bereits 7.819 Täter und 12.254 Opfer identifiziert. Trotzdem spricht der amerikanische Anwaltsverbund „Abused in Scouting“ von fehlendem Aufklärungswillen der weltweit mitgliederstärksten Pfadfinderorganisation. Denn von den (nach Eigenangaben) 1200 Geschädigten, die er vertritt, befinden sich bislang nur wenige in dieser Liste. „Man kann BSA nicht vertrauen, dass sie die faulen Äpfel aussortiert, weil sie genau das nicht getan hat“, sagte Anwalt Tim Kosnoff gemäß einem Interview. Beim kritischen Lesen der internen Unterlagen der Organisation, die teilweise bis zur Gründung zurückreichen, müsse man feststellen, dass oft die Beteiligten gebeten worden seien, Stillschweigen zu Bewahren und nicht staatliche Behörden zu informieren. Dadurch sei es möglich gewesen, dass die Täter, selbst wenn sie aus der Organisation ausgeschlossen worden seien, unbestraft und mit sauberer Weste ihr Leben fortsetzen konnten und weitere Kinder missbrauchten. Auf einer Liste hat der Anwaltsverbund, der mit breit angelegten Fernsehwerbungen Betroffene dazu auffordert, nicht länger in Schweigen und Scham zu verharren, zahlreiche bereits identifizierte und bestätigte Missbrauchstäter aufgelistet. Einer der Betroffenen sprach davon, dass die bestehende Organisation niederbrennen müsse, damit vielleicht aus der Asche etwas Neues und Besseres entstehen könne.

Die BSA erhöhte wohl in Erwartung der zahlreichen Klagen seine Jahresbeiträge um 80%.


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