Heute vor 34 Jahren, am 04. Februar 1985, verstarb Werner Helwig („Hussa“) im Alter von 80 Jahren in der Schweiz. Werner Helwig war Schriftsteller und Liedermacher und ist bis heute einer der bekanntesten Persönlichkeiten aus dem Nerother Wandervogel. Werner Helwig wurde am 14. Februar 1905 bei Berlin geboren und kam um 1923 in Kontakt mit der Wandervogel-Bewegung, insbesondere mit dem Herausgeber der Zeitschriften „Wandervogel“ und „Junge Menschen“, Walter Hösterey. Schließlich führte ihn eine seiner Wanderungen zur Burg Waldeck und dem dort ansässigen Nerother Wandervogel, dessen Mitglied er wurde. Ab 1929 führte er ein eigenes Fähnlein in Hamburg. 1931 wurde er wegen Verstoßes gegen § 176 StGB (Unzucht mit Kindern) in Untersuchungshaft genommen und verbüßte 1932 unter Anrechnung dieser Haft noch sechs Monate Gefängnisstrafe.
Nach Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte er sich in die Schweiz ab. Sein literarisches Werk ist sehr vielseitig, die weiteste Verbreitung erfuhr aber die Erzählung „Raubfischer in Hellas“ und seine Darstellung der Bewegung in „Die blaue Blume des Wandervogels“. Von seinen Liedern dürfte (ausgerechnet) das wenig-nerothane „Du machst Kleinholz“ am bekanntesten sein. Er war Mitbegründer des P.E.N.-Clubs Liechtenstein und lebte bei seinem Tode in zweiter Ehe mit Gerda Heimes zusammen, an deren Heimatort Wormbach-Schmallenberg im Sauerland er auch beerdigt wurde. Werner Helwig erhielt im Lauf seines Lebens mehrere Auszeichnungen. Den Preis der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur im Jahr 1951, den Literaturpreis des Kulturpreises im BDI im Jahr 1962 und schließlich das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Jahr 1981. Über Details der Vorgänge um 1930, die zu seiner Verurteilung führten, ist ohne intensive Archivrecherche hingegen wenig zu finden. Eine Ausnahme stellt das ausgesprochen empfehlenswerte Buch „Eine nachgetragene Autobiographie“ seiner Nachlassverwalterin dar.
Einen Geschmack auf das musikalische Schaffen gibt folgendes Video zum Lied „Wo tausend Krieger fielen“.
Wikipedia-Eintrag zum Weiterlesen
Helwig-Seite mit vielen seiner Texte
Buch: „Die Geheimnisse des Baybachtales“ von Werner Helwig
Buch: „Die blaue Blume des Wandervogels“ von Werner Helwig
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