Gedenktag: Robert Oelbermann

Heute vor 78 Jahren, am 29. März 1941, verstarb Robert Oelbermann im Alter von 44 Jahren im KZ Dachau. Robert Oelbermann war, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Karl, Gründer des Nerother Wandervogels und dessen Bundesführer bis zu seinem Tod.

Die Zwilligsbrüder wurden am 24. April 1896 in Bonn geboren. In der Silvesternacht 1919 gründeten sie zusammen mit ausgewählten Freunden auf dem Nerother Kopf bei Neroth/Eifel den Geheimbund / die Ritterschaft der Nerommen innerhalb des Altwandervogels. Dessen Bundesführung war mit diesem Vorgehen nicht einverstanden und in Folge dessen entstand ein eigener Bund, der Nerother Wandervogel, der sich am 27. März 1921 offiziell gründete. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und die durch diese erzwungene Selbstauflösung führten viele Nerother Wandervögel ihr Gruppenleben in der Illegalität fort, ein Umstand, welcher der Reichsjugendführung nicht verborgen blieb. Sie ging entschlossen gegen diese „bündischen Umtriebe“ vor, so wurde auch Robert Oelbermann in Untersuchungshaft genommen und mit Hilfe eines erpressten Geständnisses hinsichtlich homosexueller Orientierung in Haft genommen.  Dieser schloss sich eine Schutzhaft und 1937 die Überführung, zunächst ins KZ  Sachsenhausen und später ins KZ Dachau, an. Dort verstarb er an den Folgen der Haftbedingungen, welche eine Entzündung und Blutvergiftung an einer alten Kriegsverwundung hervorgerufen hatten.

Wesentliche, bis heute erhaltene Formen des Nerother Wandervogel sind der reine Jungenbund, die Weltfahrten, der Ausbau der Burg Waldeck als Jugendburg, die organische Struktur in Form von überregionalen Orden mit individueller Prägung, ein Bundesführer auf Lebenszeit und nicht zuletzt ihr reges musikalisches Schaffen. Den ausführlichen Scout-O-Wiki-Eintrag zu Robert (und Karl) Oelbermann findet ihr hier. Zudem gibt es ein Video von der Verlegung des Stolpersteines für Robert Oelbermann im Jahr 2009 auf der Waldeck. Im Original ist er kurz ab Minute 4:08 im Waldeck-Film-Trailer zu sehen.

Bildausschnitt aus “Die letzten Wandervögel”, Deutscher Spurbuchverlag