Gedenktag: Max Himmelheber

Heute vor 22 Jahren, am 17. Dezember 2000, verstarb Max Himmelheber im Alter von 96 Jahren in Baiersbronn. Er war deutscher Erfinder (u.a. der Spannplatte), Unternehmer, Philosoph, Pfadfinder, Jungenschafter, Wandervogel und einer der prägenden Gestalten der Jugendbewegung im 20. Jahrhundert.

Geboren wurde Max Himmelheber am 24. April 1904 in Karlsruhe. Im Alter von zehn Jahren kam er zum Pfadfindercorps Karlsruhe, welches während des ersten Weltkrieges seine Aktivitäten jedoch einstellen musste, da dessen Gruppenführer zum Kriegsdienst eingezogen worden waren. Max Himmelheber fand dann mit vierzehn Jahren Anschluss an eine Gruppe des Wandervogels. Mit 20 Jahren schloss sich Max Himmelheber mit seiner Gruppe an den Bund der Neupfadfinder an, wechselte jedoch wenig später zum Alt-Wandervogel, Deutsche Jungenschaft, welche dann ihrerseits in der Neugründung Bund der Wandervögel und Pfadfinder aufging und zur Deutschen Freischar wurde. Die persönlichen Kontakte zwischen Max Himmelheber und Alfred Schmid, genannt Fred, führten 1930 zur gemeinsamen Gründung des Grauen Corps, welches allerdings das Schicksal fast aller Jugendbünde teilte und von den nationalsozialistischen Machthabern 1933 und 1934 verboten wurde.

Bereits 1932 hatte der Ingenieur Max Himmelheber zusammen mit Fred, der Professor für physikalische Chemie war, das Patent auf Homogenholz, dem Vorläufer der heutigen Spanplatte, eingereicht. Im zweiten Weltkrieg diente Max Himmelheber bei der Luftwaffe als Jagdflieger und wurde 1940 über England abgeschossen und interniert. 1943 gelangte er über einen Gefangenenaustausch über Göteborg zurück nach Deutschland und erhielt die technische Gesamtleitung der „Holig-Homogenholz-Werke“ mit drei Werken. Nach Ende des Krieges gründete Max Himmelheber dann seine eigene Firma, die aufgrund ihrer Patente bis in die 80er Jahre weltweit führend im Bereich Spanplatten tätig war und etwas mehr als 60 Werke weltweit umfasste.

Sobald die Militärregierung es zuließ, gründete er in Baiersbronn eine Jungengruppe und war 1948 Gründungsmitglied des Bundes Deutscher Pfadfinder (BDP) und prägte diesen durch seine Mitarbeit auch auf Bundesebene. Aufgrund von „Querelen“ (eine Rolle dürfte auch die eher bündische Ausrichtung von Max Himmelheber gespielt haben) schied er 1959 aus und beschränkte sich auf seine eigene, ungebundene Baiersbronner Jungengruppe, mit der er, solang es seine Kräfte erlaubten, noch aktiv war.

Mit Beginn der 70er Jahre hatte sich Himmelheber altersbedingt aus seinem Unternehmen zurückgezogen und konnte sich ganz der Philosophie widmen und auch die Zeitschrift Scheidewege ins Leben rufen, welche bis heute fortbesteht. 1987 erhielt Max Himmelheber für sein „jahrzehntelanges vielfältiges Engagement als ökologisch verantwortungsbewusst handelnder Unternehmer und als beispielhafter Mäzen für grundlegende geistige, philosophische und kulturelle Initiativen“ die Theodor-Heuss-Medaille; 1989 anlässlich seines 85. Geburtstages das Bundesverdienstkreuz am Bande. In den letzten Lebensjahren blieb ihm die Pflegebedürftigkeit nicht erspart. Sein Nachlass floss in die Max Himmelheber-Stiftung ein.

Mehr zu Max Himmelheber in Max Himmelheber. Drei Facetten eines Lebens. Philosoph – Erfinder – Pfadfinder. Herausgeber Walter Sauer, Spurbuchverlag, Baunach 2016,
ISBN 978-3-88778-487-4. Hier geht es zur Bestellung.

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