Wie Spiegel Online berichtete, haben Forscher untersucht, was Menschen, die bereit sind, Anführer zu sein, von anderen unterscheidet. Dabei stellten sie fest, dass nur ein geringer Anteil bereit ist, Führungsaufgaben zu übernehmen. Als Entscheidungsgrund nannten sie das „Übernehmen der Verantwortung für andere“, zu welcher nicht alle bereit seien. Im Versuch sollten die Testpersonen Entscheidungen treffen, bei denen es um Geld ging – ihr eigenes oder das einer Gruppe. War die Entscheidung leicht, fiel den Testpersonen auch ihre Wahl leicht. Die Führungspersönlichkeiten traten hingegen zum Vorschein, wurden die Probanten vor eine schwierige Wahl gestellt, die zudem das Geld einer Gruppe und nicht nur ihr eigenes betraf. Die meisten wollten diese Entscheidung dann nicht treffen. Anders die „Anführer“. Daraus folgerten die Forscher, dass die Bereitschaft, Verantwortung für eine Gruppe zu übernehmen, vor allem damit zusammenhänge, wie viel Sicherheit man bräuchte, um eine Entscheidung zu treffen. Menschen, die Verantwortung scheuten, benötigten mehr Sicherheit, wenn sie auch für andere entscheiden sollten und nicht für sich selbst. Menschen, die bereit seien, für andere zu entscheiden, haben laut der Studie häufiger auch höhere Ränge inne – etwa bei den Pfadfindern. Das verwundert allerdings wenig. Menschen, die nicht bereit sind, Verantwortung zu tragen, wären in verantwortlicher Positionen ja wohl auch eine Fehlbesetzung. Ob die von den „Anführern“ getroffene Entscheidung hinsichtlich des Gruppengeldes denn auch die richtige war, ging aus dem Bericht hingegen nicht hervor.
Bild: Matt Moniz, Eagle Scout der BSA, auf dem Mount Everest.
Quelle: Spiegel online 06.08.2018
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