Falado vor Island

Falado vor Island gesunken, Mannschaft unverletzt

Heute vor 7 Jahren:
Die Falado, das beliebte Segelschiff für Gruppen der bündischen Jugend, ist am 09. August etwa 17 Seemeilen westlich der isländischen Halbinsel Reykjanesskagi gesunken. Personen kamen nicht zu Schaden. An Bord befanden sich neben der vierköpfigen Crew gemäß noch unbestätigten Aussagen acht Pfadfinder von der CP Saar, Stamm Gralsritter, aus Blaustein bei Ulm, insgesamt fünf Erwachsene und sieben Kinder von elf bis fünfzehn Jahren.

Wie das Internetportal von Iceland Review mitteilte, ging der Notruf der Falado kurz nach 23 Uhr am 08. August bei der isländischen Küstenwache ein. Das Schiff hatte bei Unwetter einen schweren Wassereinbruch erlitten. Mit Hubschrauber und Rettungsbooten konnten alle Personen geborgen werden, was aufgrund der schlechten Wetterbedingen mit starkem Wind und meterhohen Wellen jedoch bis zwei Uhr in der früh andauerte. Anschließend wurde wohl noch der Versuch unternommen, die Falado abzuschleppen, was jedoch misslang. Die Geretteten wurden in das Fischerdorf Sandgerði gebracht und Mitarbeitern der deutschen Botschaft übergeben. Sie blieben alle unverletzt.

Gemäß visir.is soll das Rettungsteam Kritik an der unangemessenen Bekleidung der Geretteten geäußert haben, „unprepared for the cool North Atlantic weather“, aber das kann man angesichts des Umstandes, dass alles so schnell ging, dass alle gerade erst aus ihren Kojen an Deck gestürmt waren, wohl als Freude an Dramatik des Journalisten einstufen.

Es ist nicht das erste mal in der Geschichte der Falado, dass sie gesunken ist. Doch diesmal scheint es das letzte mal gewesen zu sein. Bei einer voraussichtlichen Tiefe des Meeres an dieser Stelle von 90-300m (letztere Zahl wurde von Islandfahrer genannt) wird sie nicht mehr zu bergen sein. Es ist aufgrund der Begeisterung für dieses Schiff jedoch von einem Neubau auszugehen. Vermutlich laufen die Vorbereitungen für eine entsprechende Spendenaktion bereits an.

Auf längere Sicht wäre dies womöglich sowieso notwendig geworden. Aus dem Umkreis von Faldofahrern war zu hören, dass bisweilen Zweifel an der Hochseetauglichkeit der Falado geäußert worden waren und zuletzt immer wieder aufwändigere Reperaturen notwendig wurden, um sie für die Törns fit zu machen. Die Frage, was die Falado bei schwerer See außerhalb eines Hafens machte, wird mit Sicherheit beantwortet werden, sobald die Crew sich hierzu äußern kann. Es soll jedenfalls kein übliches Vorgehen gewesen sein, womöglich hatten vorangegangene Probleme hierzu geführt.

Es sind alle außerordentlich erleichert, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Dies liegt mit Sicherheit auch an der schnellen und richtigen Reaktion der Crew an Bord.

Hintergrundinformation aus Wikipedia:

Die Brigantine Falado von Rhodos war ein deutsches Segelschiff für Gruppen der bündischen Jugend. Sie wurde 1968 in der Xalkidos-Werft auf Rhodos nach dem Riss eines deutschen Konstrukteurs und mit der handwerklichen Kunst griechischer Bootsbaumeister gebaut. Die Ausführung wesentlicher Holzarbeiten nach dem Stil griechischer Kaikis war am Schiffskörper erkennbar. Benannt wurde sie nach dem Traumland aus einem Seefahrergedicht von Hans Leip.

Nachdem die Falado 2012 auf der Werft intensiv vorbereitet wurde ging es erneut rund Europa auf die Kanaren. Im November startete sie dann zur sechsten Atlantiküberquerung in die Karibik. Von dort ging es die amerikanische Ostküste hoch und dann von New York über Halifax, Neufundland und Labrador nach Grönland sowie weiter nach Island, das am 5. Juli 2013 erreicht wurde.


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