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Fairness in der Textilproduktion

Eine Mitteilung der DPSG:
Fairness in der Textilproduktion – Der Anfang ist gemacht
Stellungnahme zur Veröffentlichung des Textilstandards von Fairtrade International

Am 22.03.2016 veröffentlichte Fairtrade International den Textilstandard, der einen besseren Schutz und gerechte Löhne entlang der gesamten textilen Kette erreichen soll. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) begrüßen als Mitgliedsverbände des TransFair e.V. den Schritt, die Kriterien des Fairen Handels über die bisher zertifizierte Baumwolle hinaus im Textilsektor auszuweiten.

Durch den Textilstandard werden noch mehr Menschen in Strukturen des Fairen Handels eingebunden und es wird für sichere Arbeit gesorgt, von welcher Menschen im Globalen Süden auch leben können. „Wir hoffen, dass die Unternehmen ihre Verantwortung für eine soziale Lieferkette ernst nehmen und nicht nur einzelne Produktgruppen als Feigenblatt zertifizieren lassen und sonst so weitermachen wie bisher.“, kommentiert BDKJ-Bundesvorsitzender Wolfgang Ehrenlechner die Veröffentlichung.

Gerade der Umstand, dass es zum ersten Mal einen Standard im Textilbereich gibt, der nach einer festgelegten Übergangsfrist die Erreichung von existenzsicheren Löhnen fordert und kontrolliert, wird als sehr gut bewertet. „Wichtig ist auch, dass die Kommunikation der Unternehmen darüber, ob nun schon ein existenzsichernder Lohn bezahlt wird für Verbraucherinnen und Verbraucher klar und deutlich ist.“, merkt der Bundesvorsitzende der DPSG Dominik Naab an. „ Wir freuen uns, dass sich unsere Mitarbeit am Textilstandard in den letzten Jahren so positiv niedergeschlagen hat.“

Es ist gut, dass Fairtrade International einen kooperativen Ansatz zur Erstellung des Textilstandards gewählt hat und diesen so mit anderen Zertifizierungssystemen kompatibel hält, um für die Produzierenden die Kosten im Rahmen zu halten. Dadurch wird der Standard auch attraktiv für Produktionsstätten. „Wichtig ist aber, dass die Nachhaltigkeit im ökologischen und sozialen Sinne auch gegeben ist. Das muss bei der Auswahl der nachhaltigen Fasern, die der Produktion zu Grunde liegen, auch beachtet werden.“ erklärt Daniel Steiger, Bundesseelsorger der KLJB.

Gerade für junge Menschen in Ländern des Globalen Südens sind Ausbildung und Schulungen wichtig, um den Kreislauf der Armut und die Landflucht zu unterbrechen. „Dass der Textilstandard hier Kriterien aufstellt und Anreize für Unternehmen schafft in Ausbildung zu investieren, ist wichtig für junge Menschen in diesen Ländern und Regionen.“, so Steiger.

Alle drei Organisationen danken den an der Erstellung des Fairtrade-Textilstandards beteiligten Organisationen und Personen und sehen den Standard als Verpflichtung an, an der Anwendung und Weiterentwicklung desselben zu arbeiten. Durch ihn kann es gelingen, dem Spannungsfeld zwischen einem großen Einfluss in den Produktionsländern, der Benutzbarkeit für Unternehmen und der Schaffung von Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht zu werden. Dies leistet einen Beitrag zu globaler Gerechtigkeit und der Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.

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