Kommendes Jahr feiert die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ihr 90-jähriges Bestehen. Alle Mitglieder sind aufgerufen, dem Verband mit Fotos, Bildern und Texten zu gratulieren und dabei ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Die Glückwünsche werden dann Pfingsten in Westernohe ausgestellt. Gesendet werden können sie an 90jahre@dpsg.de
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Erhard Roy Wiehn (Konstanz) 22.02.2019
90 Jahre DPSG – und kein Dinner for One
90 Jahre DPSG 2019 – somit ist die DPSG nur acht Jahre älter als ich, und ich bin der DPSG laut meinem Pfadfinderausweis Nr. 17175 am „1.1.1949“ beigetreten, als die DPSG erst 20 Jahre alt war, davon durch die Nazis 12 Jahre verboten. In Karl Franke (1920–2013), dem Gründer des Stammes Nansen in Kaiserslautern, hatte das Vorkriegs-Pfadfindertum überlebt, sodass dieser zusammen mit Karl Wiehn (1931–2009) bereits 1947 mit der Pfadfinderei neu beginnen konnte, und zwar unter gewisser Protektion von Angehörigen der Scouts de France, die mit den französischen Besatzungstruppen in Kaiserslautern stationiert waren.
In diesen frühen kargen Nachkriegsjahren waren Idee und Praxis des Pfadfindertums wie ein Geschenk des Himmels, das unter uns Jungen eine unglaubliche Begeisterung entfachte, und die ersten Wochenendlager in US- und Wehrmachts-Zelten im Pfälzerwald waren eine zauberhafte Eröffnung völlig neuer Welten, was umso mehr für erste Sommerfahrten 1950 und 1951 in der Pfalz galt und insbesondere für unsere Großfahrten (wie wir sie damals nannten) nach Spanien 1952 und nach Sardinien 1954. Riesenglück hatten wir in den 1950 Jahren mit unserem örtlichen Kuraten Eberhard Körbling und auf Bundesebene mit Rochus Spiecker (1921–1968) und Anselm Hertz (1924–2013).
Ich selbst war im Stamm Nansen 10 Jahre aktiv und auf Bundesebene noch in einem Ferienlager für behinderte Jungen in Westernohe 1960 sowie auf der Gruppenfahrt zu einem nationalen Jamboree in Israel 1961, die jedoch wegen des Eichmann-Prozesses abgebrochen werden musste und in unserer Waisenhausarbeit auf der Insel Rhodos eine scoutmäßigen Ersatz fand.
Was ich den Pfadfindern verdanke, habe ich in meinen Grunderfahrungen im Pfadfindertum (Konstanz 2014) darzulegen versucht – hier kurz und komprimiert: Ohne Pfadfindertum wäre ich ein ganz anderer Mensch geworden.
Das Lied des Golden Jubilee Jamboree in England 1957 lautete:
March, march, march on the road with me,
To the Boy Scout Jamboree,
Join the throng and swing along,
As we sing our song.
Chorus:
Jamboree (clap, clap), Jamboree (clap, clap),
Come give three hearty cheers,
And we’ll march along together,
Another fifty years.
Auch „ninety“ ist kein Alter – also: Gut Pfad für die nächsten 90 Jahre!
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