DPSG: Trinkfester Schützenverein oder Pfadfinderverband?

westernoheAls im Januar durch die Bundesleitung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) verkündet wurde, dass das traditionelle „Pfingsten in Westernohe“-Lager an „internationale Pfadfinder-Standards angeglichen“ und somit vollständig auf Alkoholkonsum verzichtet würde, brandete gemäß der Bundeszeitschrift „mittendrin“ ein Sturm der Gefühle insbesondere  bei Facebook hoch. So stellte die DPSG St. Agatha Dorsten provokativ die Frage in den Raum „Sind wir noch der Jugendverband, den unser Gründer Lord Baden Powell einst ins Leben gerufen hat, oder unterscheiden wir uns eigentlich kaum noch von einem trinkfesten Schützenverein?“ Die Gegner des Alkoholverbotes bestanden darauf, dass ein Feierabendbier ja wohl kaum Schade und „internationale Standarts“ bei einer nationalen Veranstaltung wohl kaum notwendig wären. Im Vergleich zum vorherigen Aufruhr war im Nachhinein erstaunlich wenig Gemoser zu hören: „Unsere Pfadis interessierten sich eh mehr für die Möglichkeit beim Rüsthaus Schnitzmesser zu kaufen“ verlautbarten die Pfadfinder St. Franziskus Rheinhessische Schweiz, den übrigen war das Alkoholverbot gar keinen Kommentar mehr wert.

Hinsichtlich des Themas „Mitbestimmung“ hieß es in der „mittendrin“ der Ausgabe 1/2013 aber auch bereits: „Ob über Lagerregeln alle DPSG-Mitglieder entscheiden oder nur der Veranstalter, wollen wir gar nicht diskutieren.“ Eine erfrischend klare Haltung zu einer Veranstaltung, zu der sich manche mit ihren minderjährigen Pfadfindern aufgrund des Alkoholkonsumes und Festivalcharakters kaum noch hingetraut haben sollen.


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