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„Die etwas anderen Bonner Pfadfinder“ helfen in Nepal

Eine dreißigköpfige Gruppe aus dem Verein „Scouting Bonn e.V.“ ist am Samstag nach Nepal aufgebrochen, um beim Wiederaufbau einer vom Erdbeben zerstörten Schule und eines Krankenhauses in Nepal zu helfen. Mit 30 Reiserucksäcken und 15 Alukisten voller Werkzeug und anderem Material, insgesamt über 900 Kilogramm Gepäck, ging es zunächst mit dem Bus nach Frankfurt und dann weiter mit dem Flugzeug mit Kathmandu. Mit dabei ein Volontär des General-Anzeigers Bonn, eines der beiden führenden Medien in der ehemaligen Hauptstadt und umfangreichste Berichterstattung über die „etwas anderen Pfadfinder“ von Scouting Bonn e.V. inklusive.

Man kann dem Medium „scouting“ nicht vorwerfen, in bürgerlichen Kategorien von „anerkannt“ und „nicht-anerkannten“ Pfadfindern zu denken oder schreiben, aber ob die Gruppe „Scouting Bonn“ nach egal welcher Betrachtungsweise als Pfadfindergruppe einzuordnen ist (oder eingeordnet werden will!), bezweifeln wir. Vom Namen her beruft sich Scouting Bonn zwar auf die Pfadfindertradition, verwirklicht dies aber nur durch einen gewissen Schwerpunkt bei Outdoor-Aktivitäten und sozialem Miteinander. Kontakte zu anderen Pfadfindergruppen bestehen nicht, es existiert keine einheitliche Bekleidung und auch nach Pfadfindergesetz und -Versprechen sucht man vergebens. Die unrühmliche Vergangenheit der Vorläuferorganisation am missbrauchsgeschütteltem AKO lassen wir mal beiseite; mit der Gründung von Scouting Bonn e.V. wurde ein erfolgreicher Neuanfang gewagt und umgesetzt. Mit erstaunlich hohen finanziellen Mitteln (aus dem Kreise anderer Jugendgruppen in Bonn heißt es nicht ganz neidfrei, offenbar hätten die „Scouters“ guten Draht zu vermögenden Privat-Förderern) leistet man sich auch bezahlte Kräfte für die Jugendarbeit.

Die jetzt umfangreiche Berichterstattung ist für die anderen Bonner Pfadfindergruppen etwas schmerzlich: Nach Nepal zu fahren und mit erheblichem persönlichem Aufwand (es sind gerade keine Schulferien!) ein Krankenhaus und eine Schule wieder aufzubauen, ist eine erhebliche Leistung. Ob eine von den „echten“ Pfadfindergruppen in Bonn dazu finanziell und personell in der Lage wäre, kann bezweifelt werden. Da schnappt nun also eine „dahergelaufene“ Gruppe mit professionellen Kräften mächtig öffentliche Aufmerksamkeit ab. Zu lernen ist daraus wohl, dass Projekte mit überregionaler Strahlungskraft, selbst wenn sie über die tagtägliche Gruppenarbeit nichts verraten, erhebliche Kräfte entfalten, nicht nur für das eingeblendete Spendenkonto. Das ist doch mal wirklich was, was da gemacht wird. Meine Gruppe (auch aus Bonn) war letzthin mit einigen Älteren im Müllertal in Luxemburg wandern. Das war sehr, sehr schön. Aber ist es vergleichbar? Nein.

Scouting Bonn e.V. macht da gerade etwas, das als Vorbild für „echte“ Pfadfinder taugt. Hier geht es zum Blog eines Scouters.
Und hier das Spendenkonto für diejenigen, die zum guten Gelingen des Projekts in Nepal beitragen und spenden möchten:
Scouting Bonn e.V., Stichwort: Nepal 2015, IBAN: DE54 3705 0198 1929 9206 58

Bildnachweis: Logo des Hilfsprojektes, „Scouting Bonn“
Quelle: General-Anzeiger Bonn 26.09.2015

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