
Der junge Krieger ist entsetzt. Mitten im Schneesturm hat er seine Kameraden verloren und irrt nun allein durch Kälte und Dunkelheit. Er sucht Obdach in einer Höhle, wo er einen unverhofften Fund macht…
Mit dieser Einleitung starteten die 1700 Pfadfinder des Deutschen Pfadfinderbundes zu ihrem diesjährigen Bundeslager zu Pfingsten. Denn was der Krieger da in der Höhle fand, war ein altes Pergament, auf dem verzeichnet war, daß es mehr als einen Stamm gebe. So waren denn die 45 verschiedenen Völker angereist, um in einer Parabel auf den realen Pfadfinderbund, den imaginären „Alten Bund“ mit seinen Phantasievölkern aufleben zu lassen.In einem Jahrmarkt der Völker stellten sie sich einander vor. Da begegneten sich

„Berchwerchzwerch“ und Vampire, Gaukler stießen auf wilde Eingeborene, Piraten auf Ritter, Highlander auf Römer. Nicht nur mit passenden Kostümen wurden die jeweiligen Völker dargestellt, sondern auch mit Spielen, Basteleien, Verköstigungen und anderen Aktionen. Das Dargebotene war so vielfältig, daß man auch nach mehreren Stunden immer noch das berechtigte Gefühl hatte, längst noch nicht alles gesehen und ausprobiert zu haben.
Ein Jahrmarkt für alle Sinne: Gaukler trieben ihre Späße, Musikanten zogen durch den Markt, Wahrsager blickten in die Zukunft, Ritter kämpften gegen einen Drachen, in einer Schmiede wurden kleine Glücksbringer geschmiedet. Eine Seilbahn begeisterte nicht nur die Wölflinge mit einer rasanten Talfahrt. Eine Seifenrutsche bot saubere Abwechslung von der Schlammschlacht. Überall gab es etwas zu entdecken und auszuprobieren. Leckeres Zwergenbrot, Speerspitzel, auf der Glut gebackene Waffeln, Blutgruppe AB, für jeden Geschmack war etwas dabei.

Das Wetter war so, wie es sich für Pfingsten gehört: Sonnenbrand und nasse Schlafsäcke inbegriffen. Die Gewitter gaben sich alle erdenkliche Mühe, aber wirklich stören konnten sie das Lager nicht. Am Ende der vier Tage bestand so mancher Busfahrer darauf, daß Schuhe und Hosen nur im Gepäckabteil den Bus berühren dürften. Das Bundeslager des DPB findet alle zwei Jahre statt. Aber an einen solch vielseitigen Jahrmarkt werden noch alle lang zurückdenken. Der ausrichtende Ring Florian Geyer hat sich ein sehr großes Dankeschön verdient.
Almi, Hag Rheintöchter DPB
Quelle: scouting 02-07
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