Buchvorstellung: Und wurden doch Freunde

Die beiden Protagonisten, zwei heranwachsende und sehr unterschiedliche Jungen, schließen ungewollt Freundschaft, die für sie beide wichtig ist. Auf dem Pfad zueinander bilden ein Lager im Gebirge, Gespräche und die Angst um den Anderen die Wegmarken, das sich Trennen und Wiederfinden. Eine spannende erzählte Geschichte um die Freundschaft und um die Schwierigkeit, den eigenen Weg zu finden.

Der Autor Jean-Claude Alain begann seine „Pfadfinderkarriere“ in Paris, wo er eine Gruppe von russischen Exilpfadfindern (RSNA) gründete. Nachdem er 1954 in Österreich Europa-Scouts kennengelernt hatte, wendete er sich dieser Organisation zu und trug mit zur Gründung der Fédération du Scoutisme Européen bei. Als Autor der Spurbücher erreichte er ein großes Publikum.

Jean-Claude Alain
… und wurden doch Freunde (Band 19 der Spurbücher)
184 Seiten | Hardcover| 13,5 x 20,5 cm
16,80 € | A: 17,20 €
ISBN 978-3-88778-018-0

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3 Antworten zu „Buchvorstellung: Und wurden doch Freunde“

  1. Avatar von Felix
    Felix

    Längst sind wir daran, die Schattenseiten der deutschen Jugendbewegung aufzudecken und uns zu fragen, an welche Personen wir erinnern und welche Bücher wir empfehlen – wann fangen wir an, ähnlich problematische Personen und Netzwerke in der französischen Pfadfinderbewegung zu bennen?

    Die Wikipedia-Seite zu Jean-Claude Alain ist da aufschlussreich genug:

    Personnage controversé, il sera notamment qualifié par Pierre Géraud-Keraod, qui l’écartera des Scouts d’Europe, de « suspect au double point de vue de la morale et de la religion »8. Dans son journal, son ami l’écrivain Gabriel Matzneff, pédéraste revendiqué, lui attribue plusieurs propos ambigus sur le sujet : « Il me cite l’exemple de deux jeunes garçons qui s’aimaient éperdument, qu’il savait rendre heureux en les envoyant tous deux en voyage d’exploration, et qu’il l’avait fait. »9

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Alain

    1. Avatar von almi (Redaktion; DPB)

      Ich gebe zu, mein Französisch ist eher mau. So wie ich das Zitat verstehe, wehrt sich Gabriel Matzneff gegen ihm durch -keine Ahnung- falsch zugeordnete Zitate, die ihn in das Licht rücken, ein Päderast zu sein. Magst du das im Kontext erläutern, welche Rolle Jean-Claude Alain dabei spielte? Ich könnte jetzt zwar versuchen, den französischen Wikipediaeintrag zu verstehen, würde damit aber vermutlich ebenfalls glorreich scheitern.

      Du weißt, dass ich keine Probleme mit dem Benennen habe. Die Diskussion hingegen, was von wem noch gelesen oder gesungen werden darf/sollte, ist nach meiner Beobachtung nicht in der breiten Masse angekommen. Wenn ich, was vielleicht infam ist, also stattdessen Beispiele aus der Allgemeinbevölkerung heranziehe, so ist festzustellen, dass schätzungsweise über 90% eine problematische sexuelle Orientierung eines Künstlers völlig schnuppe ist und sie nicht von der Lektüre oder dem Genuss seiner Werke abhält. Das liegt auch daran, dass viele einen inneren Widerwillen haben, sich mit dem „unappetitlichem“ Thema Missbrauch überhaupt zu befassen und deshalb solcherlei Informationen nicht aufzunehmen gewillt sind. Wie hälst du es mit Leonardo da Vinci? Schaltest du das Radio aus, wenn Michael Jackson läuft? Die Flimmerkiste, wenn Klaus Kinski auftaucht? Fördert das Ausschalten oder Ausblenden die Auseinandersetzung mit dem Thema oder unterbindet sie diese? Fördert das Zuhören, Ansehen oder Singen den Missbrauch? Steht das Werk in einem inhaltlichem Zusammenhang mit dem einschlägigen Geist des Künstlers (dann ist es ggf. vom einzelnen Werkstück abhängig) – Beispiel: „Freude“ von Axi schwierig, andere Texte weniger. Technische Zeichnungen von Da Vinci: Kein Problem. (Das sollen eher Gedanken sein und keine fixe Meinung von mir)

  2. Avatar von Felix
    Felix

    Oh, tut mir leid, an der Sprache soll es nicht scheitern, habe das mal rasch übersetzt:

    Alain gilt als umstrittene Figur und wird insbesondere von Pierre Géraud-Keraod, der ihn von den Scouts d’Europe ausgeschlossen hat, als „verdächtig aus doppelter Sicht von Moral und Religion“ beschrieben. In seinem Tagebuch schreibt der mit ihm befreundete Schriftsteller Gabriel Matzneff, der sich selbst als Päderast bezeichnet, ihm mehrere zweideutige Bemerkungen zu diesem Thema zu: „Er nannte mir das Beispiel von zwei Jungen, die sich wahnsinnig liebten, die er glücklich machen konnte, indem er sie beide auf eine Entdeckungsreise schickte, und dass er es getan hat.“

    Das ist schon sehr eindeutig. Ob das hier empfohlene Buch daduch problematisch wird, kann ich nicht sagen, da ich mich nicht erinnern kann, es gelesen zu haben. Allerdings würde ich die darin wohl beschriebene enge Jungenfreundschaft mit Blick auf den oben zitierten Zusammenhang schon erstmal sehr kritisch lesen. Und ich meine mich zu erinnern, dass es gerade unter den „Signe de piste“-Autoren (Jean-Louis Foncine, Serge Dalens, allein schon die Joubert-Bilder … ) und just im russischen Exilpfadfindermilieu, zu dem Alain gehörte, Hinweise auf ein entsprechendes Netzwerk gibt? Dazu findet man Spuren im Netz, maße mir aber auch nicht an, das annähernd zu überblicken. Mir geht es auch nicht um Zensur einzelner Autoren und Bücher, sondern ein Problembewusstsein und eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Spurbuch-Reihe. Bei Alain ist das ganz offensichtlich angebracht.

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