Das möchte wohl keine deutsche Pfadfindergruppe gern haben: dass in der „Bild“ über einen berichtet wird. Die Pfadfinder des Stammes Artus aus Kassel (BdP) waren im Nationalpark Niedere Tatra in Slowenien auf Großfahrt, als beim Besteigen des Berges Poludnica einige der Mitglieder über Magenkrämpfe klagten. Die Fahrtenleitung beschloss dann sicherheitshalber, die Bergrettung zu alarmieren, welche dann mit insgesamt 18 Helfern anrückte und in einer stundenlangen Rettungsaktion die Pfadfinder vom Berg herabführte und im nächsten Krankenhaus bzw. in der Notunterkunft der Bergrettung einquartierte. Dort stellten sich die Erkrankungen als harmloser Magen-Darm-Infekt heraus. Die Gruppe setzte ihre Reise dann auch fort. Die Bergrettung indes kritisierte den Plan, trotz eines angekündigten Unwetters auf dem Berg zu übernachten, als „unverantwortlich“. Inwieweit die Unwetterwarnung den Pfadfindern bekannt war und sich überhaupt als zutreffend herausstellte, ist jedoch nicht überliefert. Auch eine Pfadfindergruppe aus Bayern gelangte während der Sommerferien in die Schlagzeilen, weil sie sich im Velebit-Gebirge in Kroatien verlaufen hatte. Auch sie rief die Bergrettung um Hilfe an, welche sie dann zunächst einmal fünf Stunden lang aufwendig suchen musste, da die Pfadfinder ihre eigene Position nicht angeben konnten. Die Bergretter schilderten später, sie hätten die deutschen Pfadfinder aus höchster Bergnot gerettet, die 26 Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren sowie zwei Betreuer hätten unterkühlt auf dem nackten Boden gelegen und geweint, seien voller Panik und dem scharfen Bora-Fallwind schutzlos ausgesetzt gewesen. Gänzlich anders beurteilte hingegen der verantwortliche Leiter die Situation. Es habe nie eine Gefahr bestanden, die Kinder hätten Schlafsäcke dabeigehabt, genügend Verpflegung und seien fröhlich und unbekümmert gewesen. Wie dem auch sei, der Einsatz einer solchen Bergrettung kostet jedenfalls sehr viel Geld (ein einfacher zweistündiger Einsatz mit fünf Einsatzkräften innerhalb Deutschlands schlägt bereits mit 400 € zu Buche). Geld, welches in der Regel nicht von der Krankenkasse...
Die Flamme der Hoffnung
Auch in der Vergangenheit gab es Versuche der Gründung von moslemischen Pfadfinderverbänden in Deutschland. Doch sie liefen nicht glatt, irgendwo hakte es trotz Unterstützungsbemühungen durch die DPSG. Anders verhält es sich offensichtlich mit dem seit zwei Jahren bestehenden Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD). Seine ethische Grundlagen liegen „in den Lehren des ehrwürdigen Koran und in der Sunna (Tradition) des Propheten Mohammad“ und sein Anliegen ist die koedukative Erziehung und Bildung junger Menschen im Alter von sieben bis 21 Jahren in Deutschland. Er möchte aber auch die Integration der Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch eine Botschaft der Hoffnung fördern, ihr Bürgerbewusstsein stärken, den Jugendlichen die Geschichte ihres Heimatlandes Deutschland und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben näherbringen. Deshalb beteiligt sich der BMPPD an dem erprobten Projekt „Flamme der Hoffnung“, welches seinen konzeptionellen Ursprung im Projekt „Flamme de L‘Espoir Citoyen“ des französischen moslemischen Pfadfinderbund Scouts Musulmans de France (SMF) hat. Zwischen dem 1. September 2012 bis zum 3. Oktober 2013 reist nun die „Flamme der Hoffnung“ auf einer Fackel, die 1996 die Flamme der Olympiade in Athen trug, zu verschiedenen Städten Deutschlands, wo sie jeweils mit einem offiziellen Rahmenprogramm empfangen wird. So machte sie zum Start der interkulturellen Woche in Rüsselsheim Station und die Pfadfinderinnen und Pfadfinder des BMPPD nutzten die Gelegenheit, im Ratssaal ein positives Zeichen für den Islam in Deutschland zu setzen. „Nur wenn ich mich dazugehörig fühle, kann ich partizipieren und ein verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft werden“, äußerten sie in ihrer Ansprache. Quelle: Echo...