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Sympathische Pfadfinder als Mieter

In einem Beitrag für die „Zeit“ verfasste der Autor Rüdiger Jungbluth einen sehr persönlichen Beitrag über die Sorgen und Nöte eines Vermieters unter dem Titel „Vermieten? Lasst die Finger davon!“ (Veröffentlicht am 23. November). Ein schmales Haus in der Kölner Innenstadt, mit einem Ladengeschäft im Erdgeschoss und zwei Wohnungen. Jahrelang galt der „Zeit“-Autor des als vorbildlicher Vermieter.Vorbildlich heißt hier, sich um Reparaturen, Handwerker, den hinterlassenen Müll der immer mal wieder ausziehenden Mieter und Schriftkram zu kümmern. Letztlich kapitulierte er. Allerdings nicht wegen der „Pfadfinder-Wohngemeinschaft“, bestehend aus „engagierten Gruppen- und Verbandsführern“, die das Haus in ein „Jugendprojekt“ verwandelten. „Sie hatten viele Gäste und feierten gerne. Dazu schleppten sie einen riesigen Kioskkühlschrank durch das enge Treppenhaus auf das Flachdach. In den Fluren türmte sich Leergut, und da stand auch ein Zeitungs-Verkaufskasten zur Belustigung. Auf dem Dach lag ein Baustellen-Straßenschild samt Warnleuichte. Wenn die Jungs Party machten, malten sie vorher mit dicken Filzschreiber schwarze Rahmen an die Wände des Treppenhauses. Darin durften sich alle Gäste samt Unterschrift und Kommentaren verewigen. Das Wort „verewigen“ trifft es, denn mit Wandfarbe lässt sich das Ganze später nicht mehr abdecken. Bis heute weiß ich es nicht, wie sie es schafften, in einem Jahr 415.000 Liter Wasser zu verbrauchen […]“ Aber, immerhin: „Ich bekam fast immer pünktlich meine Mieten und hatte es mit sympathischen Leuten zu tun.“ Das Ende seines Vermieter-Seins war also nicht die lustige Pfadfinder-WG, sondern behördliche Schwierigkeiten aufgrund der Bauweise des Hauses, für die er allerdings nichts konnte. 415.000 Liter Wasser? Erstaunlich. Ich wusste gar nicht, dass die Jungs vom DPBM so reinlich waren. Aber vielleicht hatten sie ja auch bloß versucht, damit den Edding wieder von der Wand zu bekommen?

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