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Straße nach Gründervater der Trierer Pfadfinder benannt

Rudolf Oster war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er war Seelsorger, Religionslehrer, Krankenhausrektor und Gründer der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg im Bistum Trier. Nun wurde eine Straße in Trier-Feyen nach ihm benannt. Nach der Aufstellung des Straßenschildes treffen sich alte Weggefährten von Prälat Oster dort. Mit dabei auch Ortsvorsteher Rainer Lehnart (l) und Axel Hemgesberg (DPSG, r). 

1897 wurde Rudolf Oster in Trier geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er als Soldat miterlebte, begann er sein Theologiestudium in Trier. 1923 wurde er zum Priester geweiht. Schon in seinen ersten Priesterjahren – in Boppard, Saarbrücken und Ahrweiler – war ihm die Jugendarbeit ein großes Anliegen. Und als er 1929 nach Trier zurückkehrte, als Rektor des Marien-Krankenhauses und als Religionslehrer der Städtischen Realschule, gründete er ein Jahr später die erste christliche Pfadfindergruppe Triers – den überpfarreilichen Stamm „Kreuzritter“ – und strebte die Aufnahme in die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg an. Die Pfadfinderbewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in England entstanden war, und über Österreich und Frankreich auch langsam in Deutschland Fuß fasste, war in Trier angekommen. Trotz des Verbotes „konfessioneller Jugendverbände“ 1934 und der Versetzung Osters nach Schmelz-Bettingen ließ der Priester den Kontakt zu den Trierer Pfadfindern nicht abreißen. Und als es um die Wiedergründung der Pfadfindergruppen nach dem Zweiten Weltkrieg ging, war er aktiv mit dabei. Schon 1949 gab es im Bistum Trier bereits 46 Pfadfinderstämme. Oster war mittlerweile Landeskurat geworden. 1950 wurde der „Ring deutscher Pfadfinderbünde“, zu dem auch die DPSG gehört, in die internationale Pfadfindergemeinschaft aufgenommen.

Axel Hemgesberg von der DPSG Trier freut sich anlässlich der Straßenbenennung, dass durch die Straße „an die Ursprünge der Pfadfinderei im Bistum erinnert wird“ und an die Person Rudolf Oster, „der die Idee der Pfadfinder aufgegriffen und über schwierige Zeiten getragen hat“. Oster sei Urahn der Trierer Pfadfinder und ein Vorbild, ein Priester, der sich die Jugendarbeit „zu Herzen genommen hat“. Auch der Ortsvorsteher von Trier-Feyen-Weismark, Rainer Lehnart, begrüßt die Neubenennung der Straße. Oster sei ein wichtiger Mann für Feyen gewesen. „Seine Fröhlichkeit hat uns angesteckt“, sagt Rosemarie Hass, die 30 Jahre Gemeindereferentin in Feyen war. Aus dem Umkreis der heutigen Pfarrei St. Matthias kam auch der erste Antrag zur Benennung der Straße – unterstützt von der DPSG, Molz, Hass und weiteren Weggefährten. Schon oft sei Hass gefragt worden, wo denn nun die Rudolf-Oster-Straße sei. Nun kann sie sie zeigen. „Wir sind sehr stolz.“

Die Rudolf-Oster-Straße liegt in Trier-Feyen zwischen der Lamartinestraße und der Scheffelstraße.


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