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Stamm Neuburg will klagen

Der ehemalige Geschäftsführer des Kreisjugendringes Neuburg-Schrobenhausen, Alois T., war vor kurzem zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Zu Last gelegt wurden dem 67-Jährigen Untreue in vier Fällen mit einer Gesamtsumme von 45 000 Euro. Alle weiteren Vorwürfe gegen ihn wurden eingestellt, eine Selbstbereicherung nicht festgestellt. Die DPSG-Pfadfinder vom Stamm Neuburg erklärten jedoch, dass ihnen ein Schaden im guten fünfstelligen Bereich entstanden sei und sie deshalb nun zivilrechtlich vorgehen wollen.

Zum Hintergrund: Alois T. hatte den Posten des Geschäftsführers des KJR in Personalunion mit seinem Job als Kreisjugendpfleger ausgeführt. 44 Jahre lang. 2013 ging der 65-Jährige als Jugendpfleger in seinen Ruhestand und wurde, für ihn überraschend, im Anschluss auch von seinem Posten als Geschäftsführer des KJR entbunden. Als Begründung wurden „Probleme mit dem Tarifrecht bei der Beschäftigung eines Rentners“ genannt.  Tatsächlich waren dem Bayerischen Jugendring jedoch schon zu diesem Zeitpunkt „Auffälligkeiten“ in den Finanzen offenbar geworden und man hatte begonnen, diesen nachzugehen. Als unselbständige Gliederung wäre der KJR beispielsweise dazu verpflichtet gewesen, Arbeits- und Mietverträge dem BJR-Landesvorstand zur Genehmigung vorzulegen, was jedoch unterblieben war.
So erfolgte 2014 also eine große Innenrevision durch den Bayerische Jugendring – die letzte soll Mitte der 90er stattgefunden haben. Seinen Prüfbericht legte er dann im November 2014 vor. Demnach wurden gravierende Mängel in der Buch- und Haushaltsführung des Kreisjugendrings (KJR) Neuburg-Schrobenhausen durch den langjährigen Pfadfinder-Nikolaus Alois T. festgestellt. Diese beinhalteten Verstöße gegen die Satzung, Unregelmäßigkeiten bei der Verbuchung von Einnahmen und Ausgaben sowie Verletzungen ordnungsgemäßer Aufzeichnungspflichten. Honorare für Ehrenamtliche wurden nicht versteuert. Die Buchführung war teilweise unvollständig. Es wurden Ausgaben ohne Absprachen getätigt, Zahlungen nicht quittiert sowie Stundenzettel ehrenamtlicher Betreuer nach der Auszahlung fingiert. Tankkarten sollen großzügig verteilt worden sein, zudem soll beim Getränkeverkauf getrickst worden sein und bevorzugte Mitarbeiter sollen überdurchschnittlich gut bezahlt worden sein. Die Staatsanwaltschaft hatte da schon ihre Ermittlungen aufgenommen.
Bildnachweis: Logo des DPSG-Stammes Neuburg
Quelle: (u.a.) Augsburger Allgemeine 19.11.2014; Donau-Kurier 15.01.2017

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