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Pfadfinder verliefen sich im Dachsteinmassiv

Bei einer Tages-Bergrundwanderung der Pfadfinder vom Stamm Alfred Delp (DPSG) aus Neuss, die auf Sommerlager in St. Georgen im Salzkammergut weilten, gab es (O-Ton der Pfadfinder) leider eine „Panne“, die dann medienwirksam „ausgeschlachtet“ wurde. Ein Teil der Gruppe hatte nach Besuch des Dachsteinmassives, welches sie per Seilbahn in Obertraun erklommen hatten, außerplanmäßig zu Fuß den Rückweg ins Tal angetreten.Insgesamt starteten 37 Pfadis am frühen Vormittag zur geplanten Bergwanderung über den „Heilbronner Rundwanderweg“.  Über acht Kilometer Strecke, die in drei Stunden gut zu bewältigen sind, führt dieser durch das Dachsteinmassiv – Start und Zielpunkt ist die Seilbahn. Leider war aber zweien der Pfadfinder bereits bei der Auffahrt mit der Seilbahn aufgrund des Schaukelns und einer latenten Höhenangst so schlecht geworden, dass sie in Absprache mit ihren Leitern beschlossen, nicht die Rundwanderung mitzumachen, sondern stattdessen direkt zu Fuß ins Tal abzusteigen.

Begleitet wurden sie hierbei von zwei Leitern und einem dritten Pfadfinder, alle im Alter von 14 bis 24 Jahren. Sie folgten einer Ausschilderung, welche mangelhaft war, so dass sie an einer Wegkreuzung den falschen Weg wählten, der sie nicht ins erhoffte Tal führte, sondern zurück zum Gipfel. Als ihnen der Irrtum am späten Nachmittag bewusst wurde, waren sie bereits sehr erschöpft und auch die mitgeführten Trinkvorräte aufgebraucht. Im Bewusstsein ihrer Verantwortung riefen die Leiter dann die Bergwacht an, um sich Unterstützung einzuholen. Diese fuhr mit einem geländegängigen Quad aus und chauffierte die Pfadis zurück zur Bergstation der Krippensteinseilbahn (Ironie des Schicksals!). Da der Lift bereits seinen Betrieb für diesen Tag beendet hatte, mussten extra für die Pfadfinder die Mitarbeiter aus dem Feierabend geholt werden. Verletzt wurde niemand, ärztliche Behandlung wurde auch nicht notwendig.

Da sich das recht langweilig liest, wurde das ganze zur Verärgerung der Betroffenen aufgebauscht und verzerrt in den Medien dargestellt. So wurde behauptet, die Pfadfinder hätten keinerlei Getränke mitgeführt und seien „völlig dehydriert“ angetroffen worden. Das erinnert an die Berliner Pfadfindergruppe, die vor einigen Jahren den Fehler gemacht hatte, bei einem Haus in Schweden nach Wasser zu fragen. Dessen Bewohner gingen davon aus, die Pfadfinder hätten vor dem Verdursten gestanden und teilten dies und den verlotterten Gesamteindruck ungefragt auch der Presse mit, dabei handelte es sich um eine ganz normale Großfahrt.

Quelle: Kleine Zeitung 20.07.2014;RP online 22.07.2014; Stellungnahme des Stammesvorstandes

Bildnachweis: DPSG Stamm Alfred Delp

 

 


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