Hans Egon von Gottberg

Gedenktag: Hans-Egon von Gottberg

Heute vor 108 Jahren, am 21.10.1914, verstarb Hans-Egon von Gottberg, einer der Gründungsväter der Pfadfinder im Rheinland und Westfalen und Gründer des ersten Pfadfinder-Korps in Bonn, im Alter von nur 23 Jahren. Er erlag den Verletzungen, die er in der Weltkriegsschlacht an der Marne erlitten hatte. Nicht obwohl, sondern weil er aktiver Offizier war, vertrat er den pazifistischen Gedanken der Pfadfinderei und wendete sich gegen jede „Soldatenspielerei“. Aus seinen Gruppen berichtete er über einen hohen Anteil an Jungen aus der Arbeiterschaft, die sozialistisch geprägt seien. Anders, als die Wandervogelbewegung, die „ihren“ Aktionsradius häufig auf Jugendliche aus bürgerlichen Schichten begrenzte, ja begrenzen musste, da ihre wochenlangen Fahrten für jene Jugendliche, die bereits arbeiten mussten, um zum Lebensunterhalt beizutragen, überhaupt nicht möglich waren, gelang es dem Bonner Pfadfinderkorps unter seiner Führung, für alle Gruppen der Bevölkerung eine sinnstiftende Betätigung zu bieten.

In seinem Nachruf heißt es in der Chronik der Stadt Bonn: „Hans Egon Freiherr von Gottberg, Leutnant im Infanterie-Regiment 160, ist im Alter von 23 Jahren von einer im Felde erlittenen Verwundung durch ein Dum-Dumgeschoß gestorben. Mit dem Tode dieses jugendlichen Offiziers, der erst kürzlich mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, ist ein tüchtiger, liebenswerter Mensch dahingegangen, der sich insbesondere mit Rieseneifer der Pfadfindersache angenommen hat. Leutnant Freiherr v. Gottberg war Mitbegründer des Bonner Pfadfinderkorps und dessen Hauptfeldmeister. Er war tätig im Verein für Körperpflege und im Ausschuß der Vaterländischen Festspiele und Leiter des Militärsportvereins im 2. Bataillon des hiesigen Infanterie-Regiments. Sein Hauptinteresse bekundete er doch der ihm ans Herz gewachsenen Pfadfindersache. Ueberall zog er an der Spitze seiner Jungen mit hinaus und stählte ihr Pflicht- und Kraftbewußtsein. Als Führer war er vorbildlich für die gesamten Pfadfinder.“

Zum weiterlesen: Beitrag von Ernst-Werner Ludwig (Ewel) zu 100 Jahre Pfadfinder in Deutschland.

 

Kostenfrei den SPURBUCH Newsletter bestellen.

Spurbuchverlag: Die größte Auswahl an Büchern über die Pfadfinder- und Jugendbewegung.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Gedenktag: Hans-Egon von Gottberg“

  1. Avatar von Roland Gieseler
    Roland Gieseler

    Dieser würdiger Mensch beantwortet von Anfang und in helle Weisheit eine wichtige Frage in Sache den Drang nach fern Aussland „wanderen“, was seit Jahrzenten beim Wandervogel und Pfadfindern ein Unentbärliche trend war, jetzt bevor WW2 und viel mehr noch mit die „LOW COST FLUGE “ stärker geworden ist, während man an den Nachbarlände nicht interessiert ist.
    Zuerst ist es finanziell unreichbar für Arbeiterkindern, und endlig zehr schädlich in Verband mit Umweltschutz. Und noch, was erfahrt man in Wirklichkeit von ein Land, eine BEVOLKERUNG wenn man Unfähig ist mit diese Menschen reden ? Ist es nicht wenig beitragend ins algemeines, minder noch in Sache „ERKENNE DICH SELBST“ (denn diese kenntnis braucht oft ein Leben lang innerliche Wanderung) wenn man in eines fernes Land ein Paar wochen lebt und man kennt kein Wort von die ortliche Sprache so das man aber mühlich eine Beziehung kan binden. Darum ich gerne an die Vorstellung der Redaktion wiederhol:

    Anders, als die Wandervogelbewegung, die „ihren“ Aktionsradius häufig auf Jugendliche aus bürgerlichen Schichten begrenzte, ja begrenzen musste, da ihre wochenlangen Fahrten für jene Jugendliche, die bereits arbeiten mussten, um zum Lebensunterhalt beizutragen, überhaupt nicht möglich waren, gelang es dem Bonner Pfadfinderkorps unter seiner Führung, für alle Gruppen der Bevölkerung eine sinnstiftende Betätigung zu bieten.

    Wandert man mit Flugzeuge, Bote, oder braucht man seine Beine gleich man von Zug springt, oder nimmt man Teil an Massentourismus?

    Sorry für meine Sprachfehler, bin 82 alt, ins französichs erzieht, kriegskind, KriegsgefangennenKind,
    erzieht mit sehr geringe Mittlen. Darum das dass Standpunkt von Hans Egon von GOTTBERG mir so stark anspricht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert