Die Pfadfindermethode hilft ehemaligen Straßenkindern in Sibirien

Vor rund sieben Jahren rief der ehemalige Pfadfinder Thomas Grothe ein Hilfsprojekt für Straßenkinder in Sibirien ins Leben. Etwa neun Kilometer außerhalb der Ortschaft Shelechow erwarb Grote ein Gelände und baute dort kontinuierlich eine kleine Bauernhofsiedlung auf, um obdachlose Kinder und Jugendliche zu unterstützen und ihnen eine Unterkunft zu stellen – über einen begrenzten Zeitraum oder auch dauerhaft.  Die jungen Bewohner werden je nach Alter in Pfadfindergruppen integriert. Ein „soziales Zusammenleben“ haben diese Kinder nicht erfahren, sie kennen nur das „Gesetz der Straße“, wo das Recht des Stärkeren gilt und Gewalt zu etwas Alltäglichem geworden ist. Die Pfadfindertätigkeit vermittelt ihnen, daß sie gebraucht werden. Die jungen Leute bekommen Unterstützung durch die Einrichtung auf dem Bauernhof. Dort haben auch Erwachsene, die aus ihrer Alkohol- oder Drogenabhängigkeit aussteigen wollen, Zuflucht gefunden und bringen sich in die täglichen Arbeiten ein. Auch die Abgelegenheit des mitten in der Natur liegenden Bauerngehöfts hilft den Kindern, sich aus ihrem früheren elenden Umfeld zu lösen. Der Umgang mit Tieren bekommt ihnen besonders gut, sie lernen, Verpflichtungen zu akzeptieren und kontinuierlich – je nach Kraft – bei der Fütterung und Pflege mitzuhelfen. Unterstützung erhält das Modell vor allem durch Hilfe von Schulklassen aus Deutschland, die zielgerichtet Geld für die Anschaffung von Hühnern, Kühen oder zuletzt einem Pferd spenden.

Quelle: scouting 01-08


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